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Der „Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“ ist ein fünfbändiges Werk des deutschen Universalgelehrten Alexander von Humboldt, in welchem er dem Leser eine Gesamtschau der wissenschaftlichen Welterforschung zu vermitteln suchte, „die Erscheinung der körperlichen Dinge in ihrem Zusammenhange, die Natur als durch innere Kräfte bewegtes und belebtes Ganzes“. Humboldt schrieb über den "Kosmos": »Ich fange den Druck meines Werkes (des Werks meines Lebens) an. Ich habe den tollen Einfall, die ganze materielle Welt, alles was wir heute von den Erscheinungen der Himmelsräume, von den Nebelsternen bis zur Geographie der Moose auf den Granitfelsen wissen, alles in Einem Werke darzustellen, und in einem Werke, das zugleich in lebendiger Sprache anregt und das Gemüth ergötzt. Jede große und wichtige Idee, die irgendwo aufglimmt, muß neben den Thatsachen hier verzeichnet sein.« Der große Naturforscher und Universalgelehrte läßt Muschelverkalkungen und Sternschnuppen vom Ursprung der Welt erzählen, berichtet von Schwarzen Löchern, fernen Kometen, der Schönheit der Natur der Tropen und des Eismeers... Seinen populärwissenschaftlichen Kosmos-Vorlesungen, die die Keimzelle seines großen Werkes bilden, lauschte einst halb Berlin – vom Arbeiter bis zur Hofgesellschaft. Die vier Kosmos-Bände erschienen 1845 bis 1862, der fünfte und letzte Band ist Fragment geblieben und wurde erst postum veröffentlicht.

 

Alexander von Humboldts "Kosmos" ist in der vorliegenden Edition in einem Band vereint: "die ganze Welt in einem Buch". Textgrundlage ist die Erstausgabe.

Der "Kosmos" war bereits unmittelbar nach Erscheinen ein großer verlegerischer Erfolg. Rund 87 Tausend Exemplare der einzelnen Bände der Erstausgabe fanden einen Käufer, das Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Es folgte eine Vielzahl neuer Editionen (Kleinoktav­ausgabe, Taschen-Ausgabe, Jubiläumsausgabe), die teilweise unvollständig sind oder von Humboldts Mitarbeiter Eduard Buschmann "berichtigt" oder "verbessert" wurden. Der "Kosmos" der Anderen Bibliothek bietet die erste vollständige Neu-Edition des Humboldtschen Originaltextes und die erste komplette Ausgabe seit dem 19. Jahrhundert überhaupt.

 

Beigefügt ist ein Kartenwerk, zu dem der Kosmos in einer besonderen Beziehung steht: Dr. Heinrich Berghaus’ Physikalischer Atlas. Wegen eines Zerwürfnisses zwischen Berghaus und Humboldts Verleger Cotta war es nicht, wie ursprünglich geplant, zu einer gemeinsamen Publikation gekommen. Humboldts Kosmos erschien – ohne Illustrationen – bei Cotta in Stuttgart, der Atlas von Berghaus bei Perthes in Gotha. Der zweibändige Atlas ist in acht Abteilungen untergliedert, die sich auf den "tellurischen" Teil des Kosmos (die Erde) beschränken: "Meteorologie und Klimatologie", "Hydrologie", "Geologie", "Magnetismus", "Pflanzengeographie", "Zoologische Geographie", "Anthropologische Darstellungen" und "Ethnographie". Erstmalig wird in der vorliegenden Neu-Edition dieser ursprünglich als kartographische Ergänzung vorgesehene Atlas von Berghaus in den Humboldtschen Kosmos einbezogen.