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Dieser stille Roman aus Norwegen, dem diesjährigen Gastland der Buchmesse, schafft es, die unfassbaren Anschläge in Oslo und auf der Insel Utøya im Jahr 2011 und deren Auswirkungen aufs Alltägliche berührend darzustellen. Durch die Perspektive der Nachbarn - Sella und Arlid - erfahren wir vom Verlust der Familie nebenan. Die Tochter wurde zum Opfer des Anschlags auf der Insel Utøya. Sella nimmt auf eine eher voyeuristische Art Anteil an dem Schicksal der Familie und wirkt dadurch anfangs nicht gerade sympathisch. Nur durch ein Radiointerview mit den Eltern erfährt sie zum ersten Mal Details. Im Laufe der Handlung kommt das verbindende Element zutage: Auch Sella und Arild haben ein Kind "verloren" - den titelgebenden Kim. Verzweifelt durch anhaltende Kinderlosigkeit haben sie den Jungen aus Malaysia adoptiert. Doch Sella, die als Krankenschwester alles für ihre Patienten gibt, kann keine Bindung zu dem wohl auch traumatisierten Kind aufbauen. Der Autor zeigt vorurteilsfrei und stimmig ganz unterschiedliche Wege der Trauerverarbeitung. Unbedingt empfohlen.