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Entstehung und Hintergründe der Griechenland-Krise werden detailliert nachgezeichnet und analysiert (Stand Mai 2015).

Anders als der Titel suggeriert, geht es hier nicht um den Austritt Griechenlands aus dem Euro, sondern um die politischen Prozesse, die zu der dramatischen Situation des Landes geführt haben. In seiner neueren Geschichte seit dem 19. Jahrhundert erscheint Griechenland oft als interessengeleiteter Spielball der Großmächte, über dessen Finanzen "woanders entschieden" wurde. So betrachtet Legner die derzeitige Lage auch im Zusammenhang mit der "Schieflage der europäischen Architektur", benennt die Mitverantwortung von Goldman Sachs an den Finanzmanipulationen beim griechischen Euro-Beitritt, Schmiergelder deutscher Konzerne wie Siemens, das Wegsehen deutscher und europäischer Politiker. Dabei spart er nicht an Kritik der griechischen Politik, insbesondere die jetzige Regierungspartei Syriza wird harsch abgekanzelt. Ebenso aber die auf "Fehleinschätzungen" beruhende Politik der Troika, und speziell des IWF. Dennoch sieht er Chancen für Griechenland und fordert deutlich Reformen in der EU. Eine informative, um Ausgewogenheit bemühte Darstellung, die historische und aktuelle Hintergründe sichtbar macht. (1)