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Der langjährige Protagonist und Intendant des Deutschen Theaters Berlin erzählt dem Journalisten Hans-Dieter Schütt sein Leben

Der 1941 geborene Dieter Mann kam 1964 direkt von der Schauspielschule ans Deutsche Theater Berlin. Dort wurde er schnell zu einem der Protagonisten, etwa als Edgar Wibeau in Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W.". Von 1984 bis 1991 war er sogar Intendant des Hauses und später als Gast auch in Dresden, Hamburg oder München gefragt. Im Gegensatz zu wirkungssüchtigeren Kollegen lautete seine Devise auf der Bühne oft: "Stehen, denken, sagen." In der Einleitung trägt Schütt zwar von seinen Wertungen her allzu dick auf ("meisterschaftsbezeugend"), fragt aber als erfahrener Interviewer gut vorbereitet und klar strukturiert. Interessant sind vor allem Manns Aussagen zur DDR-Theaterpolitik und den Wendemonaten 1989, die in seine Intendanz fielen. Arg nonchalant geht er dagegen über Stasi-Verwicklungen hinweg, die immerhin sogar seine Stellvertreterin betrafen. In solchen Fällen hätten Anmerkungen bzw. konkreteres Nachhaken Schütts nicht nur dem Westleser geholfen. Auch einige Schauspieler- und Kantinen-Anekdoten sind bei Weitem nicht so witzig, wie die beiden Gesprächspartner zu glauben scheinen. (2-3)