wird in neuem Tab geöffnet

Der Streit um den Sergeanten Grischa

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Zweig, Arnold (Verfasser)
Verfasserangabe: Arnold Zweig
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 1928
Verlag: Potsdam, Kiepenheuer
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFrist
Zweigstelle: Hauptstelle Standorte: R 11 / Magazin / Magazin/LitErbe Status: Präsenzbestand Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Titel enth. in den "Schwarzen Listen", die während des NS-Terrors den Bücherverbrennungen 1933 zugrunde lagen.
 
Arnold Zweig (* 10. November 1887 in Glogau, Provinz Schlesien; † 26. November 1968 in Ost-Berlin) war ein deutscher Schriftsteller. Sein literarisches Debüt war 1912 der Band Novellen um Claudia. 1915 erhielt er für die Tragödie Ritualmord in Ungarn den Kleist-Preis. 1915 wurde Zweig zum Militärdienst eingezogen. War er zuvor deutlich preußisch-national gesinnt, wandelte er sich unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, wo er unter anderem in Serbien, Belgien und bei Verdun eingesetzt wurde, zum Pazifisten. Ab 1917 war Zweig Mitarbeiter der Presseabteilung des Oberbefehlshabers Ost, wo er für die Zensur zuständig war. Dort kam der säkulare Jude Zweig in Kontakt mit dem Ostjudentum, das bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterließ. Nach dem Ersten Weltkrieg ließ sich Zweig als freier Schriftsteller am Starnberger See nieder. Es entwickelte sich eine Freundschaft mit Lion Feuchtwanger und Sigmund Freud (dem er auch den Roman Einsetzung eines Königs widmete). In Essays, Theaterstücken und Kurzprosa gestaltete Zweig seine Kriegserlebnisse und seine Auseinandersetzung mit dem Judentum. Zweig bekannte sich nun zu einem humanistisch geprägten Sozialismus.Nach dem Hitlerputsch 1923 musste Zweig Starnberg verlassen. Er zog nach Berlin, wo er als Redakteur für die Jüdische Rundschau arbeitete. Nach der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten wurden Zweigs Bücher Opfer öffentlicher Bücherverbrennungen. 1936 wurde er aus Deutschland ausgebürgert, und sein Vermögen wurde beschlagnahmt. Zweig emigrierte zuerst in die Tschechoslowakei, dann in die Schweiz, nach Sanary-sur-Mer (Frankreich). schließlich nach Palästina, wo er sich 1934 in Haifa niederließ. Über die Verbindung mit Feuchtwanger und anderen Linksintellektuellen engagierte sich Zweig während des Exils verstärkt für den Sozialismus, publizierte in antifaschistischen Publikationen wie der Neuen Weltbühne und der Deutschen Volkszeitung und wurde Ehrenvorsitzender der Gruppe Komitee Freies Deutschland. 1947 erschien der Roman Das Beil von Wandsbek, in dem Zweig psychologisch dicht und historisch stimmig die Anpassung kleiner Leute an den Nationalsozialismus gestaltete. 1948 kehrte Arnold Zweig aus dem Exil nach Ost-Berlin zurück. Als bekennender Sozialist wurde er in der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR geehrt. Von 1950 bis 1953 war Zweig Präsident der Deutschen Akademie der Künste der DDR, danach ihr Ehrenpräsident.
 
1927 erschien Zweigs bekanntestes Werk, der Roman Der Streit um den Sergeanten Grischa. Er war einer der ersten deutschsprachigen Romane über den Ersten Weltkrieg, die sich kritisch mit diesem auseinandersetzten. Dieser Roman machte den Autor international schlagartig berühmt. Das Buch behandelt einen militärischen Justizmord gegen Ende des Ersten Weltkriegs. Der russische Soldat Grigorij Iljitsch Paprotkin, genannt Grischa, befindet sich in deutscher Kriegsgefangenschaft im Gebiet der Militärverwaltung Ober Ost. Um seine Frau und seine neugeborene Tochter zu sehen, flieht er Anfang 1917 aus dem Gefangenenlager. Auf seinem Weg in Richtung Heimat trifft er auf eine Gruppe Partisanen unter der Führung der jungen Babka. Diese gibt ihm den Rat, wenn er von den Deutschen ergriffen werden sollte, sich als der russische Deserteur Bjuschew auszugeben. Doch dies stellt sich als tödlicher Fehler heraus. Bjuschew soll hingerichtet werden, da laut einem Erlass des Generals Albert Schieffenzahn jeder russische Deserteur, der sich länger als drei Tage hinter der deutschen Front aufhält, ohne sich in Gefangenschaft zu begeben, als Spion behandelt wird. Als Grischa dies erkennt, gibt er sich als der entflohene Häftling zu erkennen, der er tatsächlich ist. Aber selbst als er seine wahre Identität eindeutig nachweisen kann, kann ihm das nicht mehr helfen. General von Lychow, Paul Winfried (Lychows Neffe und Adjutant) und von Lychows jüdischer Kriegsgerichtsrat Posnanski versuchen, Grischa zu retten. Auch Babka, die ein Kind von Grischa erwartet, plant seine Rettung. Auf Befehl von General Schieffenzahn („das kaum verhüllte Konterfei Ludendorffs“) wird Grischa schließlich hingerichtet. Der Roman, stilistisch zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit, gestaltet den Zusammenprall zwischen säkularisiertem Judentum und ostjüdischer Frömmigkeit, zwischen aufgeklärter preußischer Tradition und wilhelminischem Kadavergehorsam – vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Kaiserreichs. Der Roman gehört zu dem Zyklus Der große Krieg der weißen Männer über den Ersten Weltkrieg, dessen weitere Teile Junge Frau von 1914 (1931), Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954) und Die Zeit ist reif (1957) sind. In der DDR war dieser Roman Pflichtlektüre an Schulen. (wikipedia)

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Zweig, Arnold (Verfasser)
Verfasserangabe: Arnold Zweig
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 1928
Verlag: Potsdam, Kiepenheuer
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik R 11
Suche nach diesem Interessenskreis
Beschreibung: 1.-15. Tsd., 552 S.
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch