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Beim Räumen des Elternhauses betrachtet die Autorin, eine Museumskuratorin, die vielen Dinge im Besitz der Mutter, die ein Messie gewesen war. Dabei erkennt sie, dass ihr eigenes Interesse an ausufernden Museumskollektionen und das Bewahrenwollen, das ihre Mutter antrieb, so verschieden nicht sind.

Wann wird Sammeln zur Sucht? Das Messie-Syndrom und seine graduellen Abstufungen sind Teil zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Die britische Designerin und Kuratorin Walker schaut in ihrem Buch auf einer sehr persönlichen Ebene auf das Phänomen des Hortens. In der sehr gefühlvollen Übersetzung durch Yamin von Rauch und ergänzt durch zahlreiche Fotos und Zeichnungen wird ein Lebensbogen gespannt, der vordringlich die komplexe Beziehung zwischen Walker und ihrer Mutter untersucht. Wer war die Frau, die Walker nach der Scheidung der Eltern nur noch sporadisch sah? Dass das einstige Elternhaus unter der blinden Sammelwut der Mutter erstickt, wird für die Autorin erst in vollem Ausmaß deutlich, als sich der Gesundheitszustand der Mutter verschlechtert. Stück für Stück beleuchtet sie die Dinge im Besitz der Mutter und erkennt, dass ihr eigenes Interesse an ausufernden Museumskollektionen und das Bewahrenwollen, das ihre Mutter antrieb, so verschieden nicht sind. Ein kluges, stilles, in seiner Ehrlichkeit letztlich auch sehr schmerzvolles Buch. Überall ein Gewinn für den Bestand, gern empfohlen.