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Der Titel des Romans der Schweizer Autorin spricht Bände und umschreibt nicht nur das Wesentliche des Inhalts, sondern ist in seiner Knappheit und Ausdrucksstärke zugleich sein stilistisches Spiegelbild. Erzählt wird das Aufwachsen von Timon, mit dessen Geburt seine Eltern Antonia und Chris aufs Land ziehen, in das Dorf von Antonias Kindheit. Timons eigene Kindheit könnte also idyllisch verlaufen, doch das Gegenteil ist der Fall. Es kriselt in der Beziehung seiner Eltern, und nachdem Chris die Kleinfamilie verlässt, ist Antonia mit sich und dem Kind überfordert. Timon zeigt Verhaltensauffälligkeiten, ein Kreislauf von Ablehnung und Überforderung gerät in Bewegung. Nur zu Valentin, dem Postboten und früheren Dorflehrer, fasst Timon Vertrauen, was seine Mutter nur noch mehr gegen ihn aufbringt. Timon versteht die Welt nicht mehr, ist zerrissen, haut ab und landet schließlich in einem Heim. Eine traurige Geschichte, ausgezeichnet erzählt. In seinem äußerlich knappen Umfang steckt sehr viel mehr zwischen den Zeilen und in den Zeitsprüngen zwischen den Kapiteln. Überzeugendes Debüt für Nachdenkliche.