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Eine namenlose Ich-Erzählerin spürt ihrem Leben nach. Das Nachspüren geschieht in vielfachen Beobachtungen, Bildern, Szenen, Reflexionen, Erinnerungen an die Kindheit in den 1970/80er-Jahren in einem Leipziger Miethaus, der euphorisierenden Aufbruchstimmung von 1989 und der ernüchternden Realität der Nachwendezeit, sowie dem plötzlichen Fehlen jeder Utopie. Die zentrale Frage, angesichts der gegenwärtigen Ratlosigkeit in der Liebe, der Gesellschaft, der Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt lautet: "Wie weiter". Um die Erzählerin gruppieren sich sogenannte "Liebesmenschen". Mit Toma, der tatarischen Nomadin, reist die Erzählerin bis nach Sibirien und Moskau, mit dem älteren Leo, der einst dem Holocaust entkam, wird die Verbindung nach New York hergestellt, Roman, ihr "Schlafgefährte", bleibt stumm, während die patente Mutter mit lebensklugen Weisheiten zitiert wird. Die Eleganz des Textes, die atmosphärische Dichte mit den elegischen Beschwörungsformeln des Klagens ist Zeugnis für ein wunderbares lyrisches Erzählen. Ein Genuss für hochliterarisch Interessierte.