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Wer wenn nicht wir

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Verfasserangabe: Regie und Drehb.: Andreas Veiel. Kamera: Judith Kaufmann. Musik; Annette Focks. Darst.: August Diehl ; Lena Lauzemis ; Alexander Fehling ...
Medienkennzeichen: DVD
Jahr: 2011
Verlag: München, Universum Film
Mediengruppe: Film Erwachsene
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Inhalt

Bewegender Blick auf die Zeit vor dem Deutschen Herbst und eine mit der Vorgeschichte des RAF-Terrorismus verbundene bedingungslose Liebe. Wer wenn nicht Andres Veiel hätte die Geschichte einer Generation, deren Träume von einer besseren Welt an der Wirklichkeit zerschellten so aufwühlend erzählen können? Der preisgekrönte Dokumentarfilmregisseur (Deutscher Filmpreis und Europäischer Filmpreis für "Black Box BRD") begibt sich nach Gerd Koenens Buch "Vesper, Ensslin, Baader - Urszenen des deutschen Terrorismus" auf Spurensuche in die neuere deutsche Geschichte, stellt existenzielle Fragen. Dabei verzicht er auf die üblichen Bilderschleifen vom Schah-Besuch am 2. Juni 1967 und den Schüssen auf den Studenten Benno Ohnesorg, beginnt schon in den frühen 1960ern. In der Republik herrscht Ruhe vor dem Sturm, auch in Universitätsstädten wie Tübingen.
Dort lernt Bernward Vesper, Sohn des NS-Schriftstellers Will Vespers, während des Studiums die Pfarrerstochter Gudrun Ensslin kennen. Beginn einer schmerzhaften und leidenschaftlichen Liebe. Sie gründen einen gemeinsamen Verlag, veröffentlichen eine Anthologie gegen den Atomtod und gleichzeitig die völkischen Werke von Bernwards Vater. 1964 geht das Paar nach West-Berlin, taucht ein in die linke Bohème der Mauerstadt, fühlt sich als Teil des Aufbruchs. Trotz ihres kleinen gemeinsamen Sohnes verlässt Gudrun für den radikalen Andreas Baader Mann und Kind, driftet in die Terrorismusszene, während Vesper sich auf Drogentrips verliert.
Andres Veiel ist einer, der furchtlos heikle Themen anpackt und sich hier an eine Ikone wagt, Gudrun Ensslin in ihren Schwächen und Unsicherheiten zeigt, im Zwiespalt von bürgerlicher Herkunft und ménage à trois und in ihrer Selbstzerstörung - erst in der absoluten Liebe zu Bernward, dann in ihrer kalten Radikalität an der Seite Baaders. Die Zeichnung einer an der Seele beschädigten und orientierungslosen Generation, die neue Identitäten entwickelt, tut weh. Nicht nur inhaltlich in seinem Geflecht aus emotionalen Abhängigkeiten und inneren Widersprüchen, auch formal ist das Drama eine Offenbarung, vor allem durch die subtile 35mm-Kamera von Judith Kaufmann und ihr klares Farb- und Lichtkonzept. Die historische Ausstattung stimmt bis aufs Barometer am Fenster und die Tischdecke im Wohnzimmer, die Schauspieler - Lena Lauzemis, August Diehl und vor allem Alexander Fehling als schillernde Baader-Figur - überzeugen, die Musik ist genial platziert mit Evergreens wie "Summer in the City" als Konterkarierung der Szene mit prügelnden Jubelpersern. "Wer wenn nicht wir", ein deutsches Berlinale-Highlight. mk. (Quelle/Copyright: Entertainment Media Verlag)
 
Andres Veiel, geboren 1959 in Stuttgart, studierte Psychologie und machte parallel eine Regie- und Dramaturgieausbildung unter Leitung des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski. Er ist derzeit der bedeutendste deutsche Dokumentarfilmer. Seine Filme 'Balagan', 'Die Überlebenden', 'Black Box BRD' und 'Die Spielwütigen' waren Publikums- und Presseerfolge und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2011 erhielt Andres Veiel den "Alfred-Bauer-Preis" und den "Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater".

Details

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Verfasserangabe: Regie und Drehb.: Andreas Veiel. Kamera: Judith Kaufmann. Musik; Annette Focks. Darst.: August Diehl ; Lena Lauzemis ; Alexander Fehling ...
Medienkennzeichen: DVD
Jahr: 2011
Verlag: München, Universum Film
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 405.1
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Drama/Schicksal, Literaturverfilmung
Altersfreigabe: 12
Beschreibung: 1 DVD (120 Min.) : farb.
Schlagwörter: DVD; DVD-Video; Deutschland <Bundesrepublik>; RAF; Vesper, Bernward; Ensslin, Gudrun
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Veiel, Andreas; Kaufmann, Judith ; Focks, Annette; Diehl, August; Lauzemis, Lena
Sprache: de
Früherer Titel: Orig.: Deutschland, 2011. - Nach dem Buch von Gerd Koenen
Fußnote: FSK: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG. Sprache: Deutsch. Untertitel Deutsch für Hörgeschädigte. Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte.
Mediengruppe: Film Erwachsene