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Der 1940 in Chile geborene Autor, der nach dem Militärputsch viele Jahre in Berlin, später dort auch als Botschafter seines Landes gelebt hat, wurde durch seinen Roman "Mit brennender Geduld" (erschienen 1985; verfilmt unter dem Titel "Der Postmann") weltbekannt. Seine auch in Deutschland veröffentlichten Romane (zuletzt "Der Dieb und die Tänzerin", BA 12/05) zeichnen sich durch ihre besondere Mischung aus Komik, Satire und Melodram aus, eine Eigenart, die sich auch in der gerade erschienenen, bestechend einfach erzählten Geschichte wiederfindet. Der Ich-Erzähler ist ein junger Dorfschullehrer, der gerade seine Ausbildung beendet und eine Anstellung gefunden hat, deren schmale Einkünfte er mit Übersetzungen französischer Gedichte zu ergänzen versucht. Er lebt in einem abgelegenen Dorf bei seiner Mutter. Beiden macht der plötzliche und nicht erklärte Weggang des Vaters und Ehemanns zu schaffen. Erst als der Dorfschullehrer Jacques für sich Sinnlichkeit und Liebe entdeckt, kommt er mit dem Geheimnis seines Vaters in Berührung und wird aktiv.