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Die durchdigitalisierte Welt stürzt Lebenswelten und Gewohnheiten und gaukelt uns ungekannte Freiheiten und ungekannten Zugang zu allem vor. Zugleich spüren wir die Diktatur der Daten und erfahren manipulative Kommunikation und Information. Gibt es individuelle Freiheiten ohne abzuschalten?

Ob das "Freibleiben" in der digitalen Welt gelingen kann, ist nach der Lektüre dieses gut geschriebenen und mit einer Vielzahl von Begebenheiten und Situationen angereicherten, nicht theorielastigen Buchs der gelernten Journalistin (u.a. SZ) mehr als fraglich. Zu stark sind die Kräfte, die die Szenerie bestimmen und die hier kapitelartig abgearbeitet werden: Verstehen wir noch die Technik? Verstehen wir Algorithmen? Was ist Wahrheit? Haben wir noch eine Privatsphäre? Wie funktioniert der Plattformkapitalismus und wie sieht die neue Klassengesellschaft aus? Bleiben die Mittel- und Mittlerschichten auf der Strecke? Ist die Demokratie als klassische Kompromisskultur überlebensfähig oder folgt alles demnächst dem Prinzip der Entscheidung per Daten oder dem Kalkül einer technokratischen Elite? Die Autorin sagt: Wir dürfen uns nicht dem technologieinduzierten Effizienz- und Optimierungswahn beugen, wir müssen die menschlichen Freiheiten leben und das nicht-algorithmische praktizieren. Anmerkungen. (2-3)