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Opus Merlini Cocaii. Poetae Mantvani Maraconicorum

Totum in pristinam formam ... Zanitonella ... Phantasiae Macaronicon ... Moschaeae facetus liber ... Libellus epistolarum
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Folengo, Teofilo
Verfasserangabe: Teofilo Folengo
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 1572
Verlag: Venetijs, Jacobus Simbenius
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Teofilo Folengo (* 1491 in Mantua; † 9. Dezember 1544 in Campese) war einer der Hauptvertreter komisch-burlesker, aber auch religiöser Dichtung der italienischen Renaissance - und einer der originellsten Autoren der italienischen Renaissance-Literatur. Er trat 1508 in das Benediktinerkloster in Brescia als Novize ein. 1509 legte er dort sein Gelübde ab und nahm den Ordensnamen Teofilo an. In den folgenden Jahren gehörte er verschiedenen Abteien im Veneto an. Während dieser Jahre entwickelte er nach dem Vorbild seines mantovanischen Vorgängers Tifi Odasi († 1492) sein makkaronisches Latein, eine literarische Mischsprache, die er in Anspielung auf das bäuerliche Gericht der Makkaroni als 'macaronesca ars' bezeichnet, und die ihre komischen Effekte dadurch erzielt, dass Wörter aus der italienischen Volkssprache und dem Dialekt des Veneto mit lateinischer Flexion und Prosodie ins Lateinische integriert werden. Nachdem er in die Abtei in Parma gewechselt war (1522), kam es offenbar zu Konflikten mit seinem Abt. 1524 oder 1525 verließ Folengo das Kloster, ohne aber seinen geistlichen Namen und Habit abzulegen. Er ließ sich in Venedig nieder und trat als Privaterzieher von dessen Sohn in die Dienste des Hauptmanns Camillo Orsini, den er in den folgenden Jahren auch bei einigen seiner militärischen Kampagnen zu begleiten hatte. 1534 wurde er nach einer dreijährigen Bewährungs- und Bußzeit als Eremit, die er überwiegend in San Pietro in der Bucht Crapolla in Campanien absolvierte, wieder in den Orden aufgenommen. Mit Unterstützung des Vizekönigs von Sizilien in Palermo kam er dann für einige Jahre in verschiedene Benediktinerkonvente in Sizilien (1538–1542). 1542 kehrte er in seine venetische Heimat zurück in das Kloster Santa Croce in Campese, wo er 1544 während der Arbeit an der vierten Ausgabe seiner makkaronischen Dichtungen verstarb.
 
1517 veröffentlichte Folengo in Venedig unter dem Pseudonym Merlin Cocai und unter dem Titel Libri Macaronices die erste von vier Ausgaben seines Opus macaronicum. Diese enthielt, begleitet von zwei Eklogen, das hexametrische Poem Baldus, eine Mischung aus Heldenepos, Ritterromanze und pikarischem Roman, das in 17 Büchern die grotesk-komischen Abenteuer von Baldus, einem Enkel des französischen Königs und Abkömmling von Karls Paladin Guy de Montauban, in der dörflichen Welt von Cipada bei Mantua erzählt. Eine zweite erweiterte Fassung erschien 1521 in Toscolano unter dem Titel Opus Merlini Cocaii poetae mantuani Macaronicorum, in der der Baldus auf 25 Bücher erweitert war und die parodistische Liebesdichtung Zanitonella sowie die Fabeldichtung Moschaea, über den Kampf zwischen Fliegen und Ameisen, hinzukamen. Eine dritte Fassung (Macaronicorum poema) erschien ohne Datum, wohl Ende der 1530er Jahre.
 
Die vorliegende Ausgabe erschien 1572 in Venedig, gedruckt von Jacobus Simbenius, illustriert mit 27 Vignetten im Holzschnitt, gebunden in einem Pergament -Einband. Venedig war seit dem späten 15. Jahrhundert bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts das wichtigste Zentrum des europäischen Buchdrucks. Diese wertvolle illustrierte Ausgabe ist eine der ersten zehn, die von diesem sehr erfolgreichen, aber heute seltenen Werk des Mantuaner Schriftstellers Teofilo Folengo erschienen sind.
 
Die Erfahrungen seines Reiselebens machten die Schriften von Teofilo Folengo zu einer der wichtigsten Quellen über zeitgenössische Sitten, dabei vermitteln die Texte einen ausgesprochen unkonventionellen Blick auf das gesellschaftliche Leben der Zeit. Sie erfreuten sich im 16. und 17. Jahrhundert großer Beliebtheit. François Rabelais (* um 1494, ; † 9. April 1553 in Paris), einer der bedeutendsten Prosaschriftsteller der französischen Literatur des Humanismus, fand bei Teofilo Folengo u. a. die "Prototypen" seiner berühmten Riesen "Gargantua" und "Pantagruel". Die deutsche Übertragung der "Moschaea" von Teofilo Folengos durch Hans Christoph Fuchs (-1592) erschien um 1580 unter dem Titel "Der Mückenkrieg" und war eines der wichtigsten deutschen Tierepen (siehe auch: Flohliteratur) (wikipedia, 23.02.2022)
 
Adams I, 689.
eRessource: https://books.google.de/books?id=OOlM8GQh71QC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
 

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Folengo, Teofilo
Verfasserangabe: Teofilo Folengo
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 1572
Verlag: Venetijs, Jacobus Simbenius
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Systematik: Suche nach dieser Systematik R 11, R 89, R 85
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Beschreibung: [neue Ausgabe], 541 ; 8 S. : 27 Vignetten (Holzschnitte)
Schlagwörter: Kulturgut; Renaissanceroman; Fabel; Burleske; Parodie; Makkaronische Dichtung; Latein; Renaissance; Italien
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Mediengruppe: Buch