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Die Ich-Erzählerin, eine an Panik-Attacken und sozialer Phobie leidende junge Schriftstellerin, findet Halt und Orientierung, als sie bei Recherchen in der Bibliothek auf eine Meldung zum Tod des ukrainischen Intellektuellen und Nationalhelden Wjatscheslaw Lypynskyj stößt. Er entstammte dem polnischen Adel in Wolhynien und kam während des Studiums zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit dem erstarkenden ukrainischen Nationalbewusstsein in Kontakt, zu dem er sich fortan bekannte und für die ukrainische Unabhängigkeit kämpfte. Indem die Protagonistin des Romans Lypynskyjs Leben, seine Bedeutung, aber auch sein Scheitern in einer Mischung aus Fiktion und Historie rekonstruiert und damit dem Vergessen zu entreißen sucht, erkennt sie Parallelen zur eigenen Identitätsfindung und zu traumatischen Familien-Erinnerungen.

Die seit 2011 in Wien lebende Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2018 setzt sich wieder in poetisch-bildreicher Sprache mit Verlust und Identitätsfindung in einer zerbrechenden Welt auseinander.

Sehr empfohlen.