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Backfisch im Bombenkrieg

Notizen in Steno
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Eicke, Brigitte
Verfasserangabe: [Brigitte Eicke]. Hrsg. von Barbara Felsmann, Annett Gröschner, Grischa Meyer ...
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2013
Verlag: Berlin, Matthes & Seitz
Reihe: Zeugnisse & Dokumente; 9
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Mit dem 24. Dezember 1942 beginnen und mit dem 31. Dezember 1945 enden "meine täglichen Aufzeichnungen über kleine und alltägliche Begebenheiten, aber auch über bedeutungsvolle persönliche und politische Ereignisse." Das ist der erste Satz aus dem ungewöhnlichen Tagebuch eines fünfzehnjährigen Lehrmädchens aus Berlin, Prenzlauer Berg. Brigitte Eicke übt Steno, und so notiert sie alles, was ihr täglich passiert in einem kleinen Taschenkalender von den Liebesbriefen von der Front, Küssen in dunklen Hausfluren, Zoff mit der Mutter, Luftschutzwachen, den Heimabenden als BDM-Mädchen, das Abholen der Juden aus dem Kiez, bis zu Tänzen nach Grammophon. "Backfisch im Bombenkrieg" ist ein einzigartiges Dokument über den Alltag eines unmenschlichen Krieges aus der Sicht eines jungen Mädchens (Jahrgang 1927) aus Berlin.
 
Die Notizen wurden in den 1990er-Jahren erstmals in einer Ausstellung vorgestellt. Der auch im Ausland beachtete Fund ist ein Lehrstück jugendlicher Naivität und Vitalität. Brigitte Eicke erlebt in dieser Zeit fast 400 Fliegeralarme, knapp 250 Bombardierungen, viele Tode und Gefallenenmeldungen, doch wichtig sind ihr täglicher Sport, die selbst genähten Kleider ("Unerhört schick sieht es aus"), über 100(!) Kinobesuche, Tanzen, Flirts ("Kurt sieht schick aus als Uffz"). Politisches: "Wir haben Afrika aufgegeben. Es ist entsetzlich". Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler findet sie dessen Radioansprache "toll". Erst gegen Kriegsende scheint sie die Lage zu erfassen und ein langes biografisches Interview von 1995 dokumentiert ihr späteres Lernen. Der hervorragende Band bietet fortlaufend wesentliche Erläuterungen zum Geschriebenen, zu Orten, Namen, Filmen, Büchern, Begriffen ("Drahtfunk") sowie der politischen Lage. (2 S)
 
Barbara Felsmann, geb. 1956 in Berlin, ist freie Journalistin.
 
Annett Gröschner, geb. 1964 in Magdeburg, 1983-91 Studium der Germanistik in Ost-Berlin und Paris, 1992-96 Historikerin im Prenzlauer Berg Museum, seit 1994 Beteiligung an verschiedenen Ausstellungs- und Buchprojekten, seit 1997 freie Autorin und Journalistin in Berlin. Auszeichnungen u.a. mit dem Anna-Seghers-Stipendium der Akademie der Künste Berlin und dem Erwin-Strittmatter-Preis des Landes Brandenburg.
 
Grischa Meyer, geboren 1950 in Berlin, arbeitete als Buchhändler, Karikaturist, Plakat- und Buchgestalter, Bühnenbildner und lebt als Fotograf und Autor in Prenzlauer Berg. Er erhielt zahlreiche Preise für Buch- und Plakatkunst.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Eicke, Brigitte
Verfasserangabe: [Brigitte Eicke]. Hrsg. von Barbara Felsmann, Annett Gröschner, Grischa Meyer ...
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2013
Verlag: Berlin, Matthes & Seitz
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 343, D 302
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-88221-983-8
2. ISBN: 3-88221-983-1
Beschreibung: 1. Aufl., 399 S. : Ill.
Reihe: Zeugnisse & Dokumente; 9
Schlagwörter: Zeitzeuge; Shoah; Kriegskinder; Kind; Jugendliche; Mädchen; Tagebuch; Tagebücher; Dokument; Deutschland<Drittes Reich>; NS-Diktatur; Berlin; Erlebnisbericht; Alltag; Alltagsleben; Zweiter Weltkrieg; Krieg; Kriegserlebnis; Bombenkrieg; Judenverfolgung
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Felsmann, Barbara; Gröschner, Annett; Meyer, Grischa
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch