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Carla und Vito, ein leidenschaftlich liebendes Paar, seit sie Kinder sind. Sie - hilflos, zerbrechlich, aber eine Mutter, die alles für ihre Kinder tun würde. Er - besitzergreifend, eifersüchtig und gewalttätig. Zwei Jahre nach der mühsam erkämpften Trennung, ist Vito nach dem ersten gemeinsamen Fest, dem Geburtstag der Jüngsten, spurlos verschwunden. Dieser Vater, für die großen Kinder herrlich und schrecklich, exzessiv und bewundert, so beängstigend und schillernd, wird nun nur noch präsenter, die Zerrissenheit aller in seinem Umkreis unerträglich, Wesenszüge und Gefühle überlagern sich. Mutter, Geliebte, Heilige, Hure, Ungeheuer, Schwester, Geliebte, Sohn und Gatte und Vater, Liebe und Hass, Missbrauch und Aufopferung - Lattanzi (1979) erzählt diese schwarze Geschichte wie ein Drehbuch, rasche Perspektivenwechsel, lähmende Wiederholungen umkreisen das ausweglos beklemmende Thema männlicher Gewalt in der Familie. Das Buch entfaltet eine regelrecht unheimliche Sogwirkung, ähnlich manchen Romanen Simenons. Breit, auch als spannende psychologische Lektüre empfohlen.