Cover von Der fremde Ferdinand wird in neuem Tab geöffnet

Der fremde Ferdinand

Märchen und Sagen des unbekannten Grimm-Bruders
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Boehncke, Heiner (Verfasser)
Verfasserangabe: Heiner Boehncke, Hans Sarkowicz ; mit einem Vorwort und einer biographischen Erkundung von Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2020
Reihe: Die Andere Bibliothek; 428. Band
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFrist
Zweigstelle: Hauptstelle Standorte: H 910 Grim / ErwBib / Biografie Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Von den Brüdern Grimm ist viel die Rede. Ihr Bruder Ferdinand, der ein eigenes Werk von Fabeln und Märchen zusammentrug, ist heute vergessen. Als »schwarzes Schaf« der Familie endete er als 55-Jähriger, elend und verlassen. Nach der kulturhistorisch-philologischen Spurensuche nach Goethes unbekanntem Großvater (Monsieur Göthé, Band 391) nehmen sich Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz die unausgeleuchteten Winkel der Familie Grimm vor. Sie entdecken, nach dem »Malerbruder « Ludwig Emil (Folioband, 2015): Ferdinand, den Unglücksraben der Märchen- und Sagensammlerfamilie. Ferdinand Grimm (geboren 1790 in Hanau und früh gestorben in Wolfenbüttel) war der bunte Vogel, ein scheckiger Unglücksrabe unter den sechs Geschwistern der Familie. Auf dem Gebiet der Literatur und Volkserzählungen zu reüssieren, war sein Wunsch und Ziel: Er sammelte und publizierte Märchen und Sagen, war ein großer Kenner der Schriftkultur seiner Zeit, schrieb wunderbare Briefe. Doch die »Brüder Grimm« blieben immer nur Jacob und Wilhelm. Ferdinand fehlte nicht nur der unbändige Lern- und Arbeitseifer seiner berühmten Brüder, ihm fehlte immer auch das Geld. Jacob und Wilhelm unterstützten ihn in einer Art repressiver Fürsorge. Sie gaben ihm Geld, aber ständig auch strenge, wenn nicht herablassende Ratschläge. In seinem unglücklichen, eigenbrötlerischen Leben half er auch seinen Brüdern beim Zusammentragen von Sagen und Märchen. Er war ein umfassend orientierter Sammler, der auch – anders als seine Brüder – zu den Leuten ging und ihnen bei ausgedehnten Wanderungen zuhörte. Seine drei Anthologien veröffentlichte er unter verschiedenen Pseudonymen, wohl, um seinen Brüdern nicht ins Gehege zu kommen. So ist ein immenser, weitgehend unbekannter Schatz entstanden, aus dem in diesem Buch geschöpft wird. Der neueste Streich des Duos Boehncke und Sarkowicz versammelt Sagen, Märchen, Briefe und andere Texte neben einem ausführlichen biographischen Essay, der dem »fremden Ferdinand« endlich Gerechtigkeit widerfahren lässt: Denn Ferdinand Philipp Grimm, der am Ende seines Lebens in die Bibliotheksstadt Wolfenbüttel gezogen war, brachte die Nähe der Bücher kein Glück.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Boehncke, Heiner (Verfasser)
Verfasserangabe: Heiner Boehncke, Hans Sarkowicz ; mit einem Vorwort und einer biographischen Erkundung von Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2020
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik H 910, H 026
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-8477-0428-7
Beschreibung: Originalausgabe, 443 Seiten : Illustrationen
Reihe: Die Andere Bibliothek; 428. Band
Schlagwörter: Familiengeschichte; Brüder Grimm; Märchen; Märchenerzähler; Sage; Sagenforschung; Biografie; Grimm, Ferdinand Philipp; Biographie; Sagen; Wolfenbüttel; Homosexualität; Sammler; Schriftsteller
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch