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In seinen satirischen Reiseimpressionen aus dem Jahr 1844 spottet Heine über Preußentum wie Deutschtümelei, setzt sich ironisch mit Politik und Moral auseinander. Seine Hoffnungen auf eine gerechtere Welt artikuliert er radikal: "Wir wollen hier auf Erden schon/Das Himmelreich errichten."

"In seinem politisch-satirischen Versepos 'Deutschland. Ein Wintermärchen' (1844 geschrieben) bündelt Heine Reiseimpressionen (vor allem aus dem Jahr 1843), Jugenderinnerungen und Neuinterpretationen von Sagen- und Märchenmotiven mit Reflexionen über Politik und Moral. In satirischer, grotesker oder ironischer Überzeichnung kritisiert Heine das Preußentum und dessen germanische Traditionen (Kyffhäuser-Motiv), artikuliert radikal seine Hoffnungen auf eine gerechtere Welt: 'Wir wollen hier auf Erden schon/Das Himmelreich errichten.' Die renommierte Bühnen- und Filmdarstellerin Katharina Thalbach trägt das Epos routiniert und mit spürbarer ironischer Distanz vor ... Die Wehmut im Blick des - seit 1831 in Frankreich - exilierten Heine, die spezifische Mischung aus sarkastisch-bitterem Spott und Zuneigung, die literarische Bedeutung und Aktualität des Stoffes übertragen sich so kaum auf die Hörer" (U. Bischof zur CD-Ausgabe, MI 10/01). Anders als die legendäre Interpretation von 1977 durch Vollenweider, Bardet, Valentini ist dies eine reine Lesung, umrahmt von Mendelssohn Bartholdys "Gruß" op. 19 Nr. 5.