Ausgezeichnet mit dem Grimme-Preis 2006. Ravensbrück war das größte Frauen-Konzentrationslager der NS-Geschichte. 1980 hat Loretta Walz begonnen, Überlebende in Videointerviews zu befragen und sich dabei für das "ganze Leben" der Frauen interessiert: wie sie aufgewachsen, wie sie zum Widerstand, ins KZ gekommen sind, wie sie überleben konnten und ihre Erfahrungen ihr weiteres Leben beeinflussten. Die Frauen berichten von grausamer Erniedrigung und unmenschlicher Arbeit, von medizinischen Experimenten und Zwangssterilisationen, dem Krankenrevier, in dem noch 1944 Kinder geboren wurden, aber auch von ungebrochener Solidarität und Tapferkeit, von kluger Sabotage und heimlicher Hilfsbereitschaft. In den Stimmen der Frauen aus 15 west- und osteuropäischen Ländern wird die Geschichte des Konzentrationslagers, von Widerstand und Verfolgung aus weiblicher Sicht lebendig. Mit ihrer behutsamen und sehr persönlichen Annäherung bahnt Loretta Walz zugleich dem Umgang mit Erinnerung neue Wege. In der Begründung der Grimme-Jury heißt es: „Der Film "Die Frauen von Ravensbrück" ist ein Film der Erinnerung, ein Film der Gesichter, ein Film über das Überleben und ein Film über die menschliche Würde. Loretta Walz versammelt die Aussagen und Erinnerungen von Frauen, die das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück überlebt haben. Im Zentrum des Films steht die lebendige und genaue Erinnerung der Frauen. Gerade die konkreten und individuell geprägten Geschichten, die Details, in denen die ganze Grausamkeit des Lebens und Sterbens im Lager sich ausdrückt, hinterlassen bei den Betrachtern einen nachhaltigen Eindruck. Er liefert nicht nur jenen Zuschauern viele Informationen und nachhaltige Eindrücke, die nicht viel über Ravensbrück wissen, sondern auch jenen, die denken, über den faschistischen Terror in den Konzentrationslagern schon alles gehört und gesehen zu haben.“
Begleitbuch u. d. T. : Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag : die Frauen von Ravensbrück / Loretta Walz. - München : Kunstmann, 2005.
Loretta Loretta Walz arbeitet seit 1981 als Regisseurin, Autorin, Filmproduzentin und Dozentin für Filmproduktion und Mediengestaltung (u.a. von 1988 bis 2008 an der UdK Berlin, seit 2011 an der Universität Luxemburg). 1979 begann sie in der dokumentarischen Tradition Eberhard Fechners und Claude Lanzmanns mit der Interview-Sammlung „Widerstand leben – Frauenbiographien”.
Filmischer Schwerpunkt: Dokumentarfilme im Themen-Bereich Geschichte und Biografie. Loretta Walz wurde 2006 für ihren Film „Die Frauen von Ravensbrück” mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, im selben Jahr wurde ihr für Film und Buch „Und dann kommst du dahin an einem schönen Sommertag“ (Kunstmann Verlag, München, 2005) das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
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Verfasserangabe:
ein Film von Loretta Walz. Regie: Loretta Walz. Buch: Loretta Walz und Thomas Walther
Medienkennzeichen:
DVD
Jahr:
s. n.
Verlag:
Berlin, Walz-Video
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Beschreibung:
1 DVD-Video (90 Min.) ; farb. SW
Beteiligte Personen:
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Walz, Loretta
Fußnote:
Keine Altersbeschränkung. - In dt. Sprache. - Untertitel engl., franz., poln. Nichtkommerzielle Vorführ- und Verleihrechte.
Mediengruppe:
Film Erwachsene