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Unbekanntes Schlesien die Wiederentdeckung einer der reichsten Kulturlandschaften im Herzen Europas. Als Goethe 1790 durch Schlesien reist, schreibt er von unterwegs an Herder und schwärmt davon, welch "sonderbar schönes, sinnliches und begreifliches Ganze" er dort entdeckt habe. Im Zentrum: das Hirschberger Tal, eine der reichsten und idyllischsten Kulturlandschaften Mitteleuropas. Genau zweihundert Jahre nach dem Besuch des Dichterfürsten öffnete sich diese Welt der Maler und Träumer erneut und erwachte aus einem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf mit dem Ende des Kalten Krieges kehrte ein beinah schon vergessener Sehnsuchtsort in das europäische Bewusstsein zurück. Hans-Dieter Rutsch macht sich auf, Schlesien und das Hirschberger Tal zu erkunden, lässt sich von seinen Bewohnern die Geschichte dieses "preußischen Arkadiens" erzählen und spürt den Schicksalen nach, die sich damit verbinden: Wir erfahren etwa, wie sich Caspar David Friedrich von der Schneekoppe, dem höchsten Berg des Riesengebirges, zu einem seiner berühmtesten Gemälde inspirieren ließ, von Gerhart Hauptmanns Rückzugsort in Agnetendorf und von Günter Artmann, einem Polen mit deutschen Wurzeln, der sich seit 1970 für den Erhalt des leerstehenden Schlosses Boberstein engagiert. Es sind bewegende Geschichten, die Hans-Dieter Rutsch aufgezeichnet hat Geschichten über Schlesien und die Deutschen und über eine lange vergessene Kulturlandschaft, die gerade ihre Wiedergeburt erlebt.

 

Der Autor und Dokumentarfilmer verbindet schlesische Kulturgeschichte eindrucksvoll mit Personen und Ereignissen aus der jüngsten Vergangenheit von vertriebenen und von polnischen Schlesiern: Einsichten aus dem Abstand der 2. Generation.

Seit der persönlichen Begegnung mit den "letzten Deutschen" in Schlesien entdeckt der Autor und Dokumentarfilmer das Hirschberger Tal als kulturhistorischen Schauplatz idyllischer Landschaft und glückseligen Lebens, als Arkadien auch für sich. Preußische Könige weilten auf den zahlreichen Schlössern und Herrenhäusern zur Sommerfrische, C.D. Friedrich erwanderte sich die Schneekoppe und hinterließ seine Skizzen, G. Hauptmanns Leibfotograf Jäschke stellte den Nobelpreisträger stets ins rechte Licht, Goethe selbst reiste mit Begeisterung nach Schlesien, wandte sich aber nach einer abgewiesenen Liebe tief enttäuscht ab. Rutsch, als Nachkomme von Vertriebenen im Westen geboren, mischt schlesische Kulturgeschichte geschickt mit Ereignissen aus der jüngsten Vergangenheit und deren gegenwärtiger Aufarbeitung bei vertriebenen und bei polnischen Schlesiern (Beispiele: Freiherr von Zedlitz, Familie von Küster in Lomnitz, Krzysztof als Pole mit deutschen Wurzeln.) -Beeindruckende, unsentimentale Annäherung an die verlorene Heimat der Eltern aus dem Abstand der 2. Generation.