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Vor nicht allzu langer Zeit galt der Pop als genuin "linke" und progressive Kunst, als Musik der Emanzipation und des Aufbegehrens. Seit einiger Zeit, so der Popkritiker und Kolumnist J. Balzer, sind aber in fast allen Genres des Mainstreams starke Strömungen in Richtung zu rechtem Populismus, Sexismus, Rassismus und allgemein reaktionären Positionen feststellbar. Ausgehend von dem "ECHO"-Skandal 2018 um die Rapper Kollegah und Farid Bang analysiert Balzer das komplexe Verhältnis von Pop und Politik, die zunehmende Polarisierung zwischen Reaktion und moralischem Rigorismus, verfolgt die Entwicklung der brutalisierten Rhetorik im Gangsta-Rap seit Bushido und beschäftigt sich nicht zuletzt auch mit widerständigen Strömungen und bedenklich ambivalenten Haltungen etwa im Schlager oder in der linken Szene. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, das sein aktuelles und brisantes Thema mit gründlicher Kompetenz behandelt.