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Ludwig Baumann, letzter noch lebender Wehrmachtsdeserteur, berichtet aus seinem Leben und von seinem Kampf um die Rehabilitierung von rund 30.000 Deserteuren und sogenannten Kriegsverrätern im Nachkriegsdeutschland.

Mit 19 Jahren wurde Ludwig Baumann zur Kriegsmarine eingezogen, er desertiert, wird gefasst, das Todesurteil später in eine langjährige Haftstrafe umgewandelt. Baumann überlebt KZ und Strafbataillon doch seine Leiden sind 1945 nicht zu Ende: Die rund 30.000 Deserteure (von denen rund 23.000 hingerichtet wurden) gelten im Nachkriegsdeutschland lange Zeit als Verräter und Feiglinge. Baumanns Kampf um deren Rehabilitierung und um Annullierung der NS-Militärgerichtsurteile waren erst 2002 bzw. 2009 erfolgreich und haben den Mann, der sich auch in der Friedensbewegung engagiert hat, bundesweit bekannt gemacht. Der in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Norbert Joa entstandene Lebensbericht stellt durch seinen Wechsel der Zeitebenen überraschende Zusammenhänge zwischen gestern und heute her und wird zu einem bewegenden und ganz und gar unpathetischen Plädoyer gegen den Krieg. Die gekürzte Hörbuchausgabe wird von Norbert Joa klar und professionell vorgetragen, Baumann steuert mit Einleitung und Schlusswort den Rahmen bei für einen Bericht, der es wert ist, gehört zu werden. Für alle. (2)