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Agnes lernt, dass sie in den Augen ihrer Mutter ein Störfaktor ist. Sie begreift, dass sie nicht erwünscht ist.

Archetypische mütterliche Schuldgefühle werden hierbei weiterentwickelt zur Verbitterung einer Pianistin, die sich aufgrund ihres Kindes um ihre Karriere beraubt fühlt. Was sie vor allen Dingen angesichts der Tatsache schmerzt, dass die kleine Agnes selbst ein Wunderkind am Klavier ist.

Die schwedische Autorin Karin Smirnoff erzählt eine Mutter-Tochter Geschichte, deren wichtigster roter Faden Resilienz ist, die Kinder oftmals brauchen, um ihre Kindheit überhaupt überleben zu können.

Die psychopathische Kälte der Mutter kommt dabei ebenso glaubwürdig zum Tragen wie der Überlebenswille von Agnes. Ein Wunderkind zu sein, hat nicht nur mit Talent auf einem Instrument zu tun. Ein Kind, das dazu in der Lage ist, gegen den Widerstand der eigenen Eltern ein eigenes selbstbewusstes Ich zu entwickeln, ist das wahre Wunderkind.

Stilistisch kraftvolle Prosa, eindrückliche Emotionen in einem psychologischen Entwicklungsroman der Extraklasse.

Sehr gern empfohlen.