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Formen des Vergessens

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Assmann, Aleida; Wallstein-Verlag [Verlag]
Verfasserangabe: Aleida Assmann
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2018
Verlag: Bonn, bpb, Bundeszentrale für Politische Bildung
Reihe: Schriftenreihe; Band 10296
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

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Zweigstelle: Hauptstelle Standorte: D 022 / ErwBib Status: Entliehen Vorbestellungen: 0 Frist: 27.06.2024

Inhalt

Warum, wann und was vergessen wir? In welcher Beziehung steht das Vergessen zum Erinnern? Welche Bedeutung für politisches, historisches und soziales Handeln hat das Vergessen, vor allem, wenn es als Grundmodus menschlichen und gesellschaftlichen Lebens verstanden wird? Anhand vieler Beispiele und Anlässe aus Geschichte und Gegenwart beleuchtet die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann Techniken und Formen des Vergessens: etwa das kollektive Schweigen von Gesellschaften gegenüber Kindesmissbrauch in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen, das teils institutionell gestützte Unterdrücken der Erinnerung an Ereignisse, Personen oder Kriegsverbrechen, schließlich die Tilgung von Orten, Einrichtungen oder Gebäuden aus der kollektiven Erinnerung als Folge virulenter oder neu entstehender Spannungen. Vergessen und Erinnern, so Aleida Assmann, bedingten einander sowohl in individueller als auch kollektiver Hinsicht. Umso wichtiger sei es, sich dieser Wechselbeziehung bewusst zu sein, insbesondere, seit mit dem Internet die Flüchtigkeit der Zeit überwunden sei und sich die Frage nach dem Vergessen neu stelle.
 
Angesichts der gegenwärtigen Dominanz der Auseinandersetzung mit Erinnerung haben wir das Vergessen anscheinend vergessen. Tatsächlich ist aber nicht das Erinnern, sondern das Vergessen der Grundmodus menschlichen und gesellschaftlichen Lebens. Für das Erinnern bedarf es einer aktiven Anstrengung, Vergessen hingegen geschieht lautlos und scheinbar unspektakulär.
Dass Vergessen aber auch ein aktiver Prozess sein kann, zeigt Aleida Assmann in ihrer zweigeteilten Untersuchung. Im ersten Teil beschreibt sie neben sieben konkreten Techniken für das Vergessen dessen verschiedene Ausprägungen: vom selektiven Vergessen zur Fokussierung auf bestimmte Erinnerungen, über defensives Vergessen etwa als Selbstschutz der Täter, bis hin zum konstruktiven Vergessen als umfassendem Neubeginn. Im zweiten Teil liefert Assmann sieben Beispiele zu den zuvor beschriebenen Formen des Vergessens. Dabei geht sie unter anderem auf die Unsichtbarkeit von Denkmälern (deren eigentliche Aufgabe das Erinnern sein sollte), das Vergessen von Menschenrechtsverbrechen »im Schatten des Holocaust« (wie dem Genozid an den Herero) oder die (Un-)Möglichkeit des Vergessens im Internet ein.
 

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Assmann, Aleida; Wallstein-Verlag [Verlag]
Verfasserangabe: Aleida Assmann
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2018
Verlag: Bonn, bpb, Bundeszentrale für Politische Bildung
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 022, D 109
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ISBN: 978-3-7425-0296-4
2. ISBN: 3-7425-0296-4
Beschreibung: Sonderausgabe, 224 Seiten : Illustrationen
Reihe: Schriftenreihe; Band 10296
Schlagwörter: Kollektives Gedächtnis; Vergessen; Vergessene Orte; Erinnerungsdiskurs; Erinnerungskultur; Denkmal; Lenin; Sarajevo; Palmyra; Armenier; Kulturerbe; Kulturelles Erbe; Genozid; Palästina; Geschichtsbewusstsein; Erinnerung
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch