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Adam und Eva, Noah, Abraham, Moses, Maria und die Geburt Jesu: Die meisten von uns kennen diese Geschichten aus der jüdisch-christlichen Überlieferung. Doch sie finden sich nicht nur in der Bibel, sondern auch im Koran. Vergleicht man die Versionen, werden charakteristische Unterschiede, aber auch erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen den Gottesvorstellungen der drei monotheistischen Religionen deutlich. Jack Miles’ Buch über die Darstellung Allahs im Koran bietet, unabhängig von irgendeiner religiösen Haltung, einen unkomplizierten Zugang zur heiligen Schrift des Islam. Und es zeigt, wie eine informierte Lektüre vor einem vereinfachenden – und gefährlichen – Umgang mit heiligen Texten schützt.

 

Der Ex-Jesuit und Pulitzerpreisträger (1996) nähert sich den Geschichten des Korans mit literaturwissenschaftlichen Mitteln. Er vergleicht die Darstellung großer biblischer Figuren mit deren Vorkommen im Koran. Behandelt werden Adam, Noah, Abraham, Joseph, Mose und schließlich Jesus.

"Gott" , "Jesus" und nun also Allah, der "Gott im Koran". Der Ex-Jesuit, Pulitzerpreisträger (1996) bleibt seiner Methode treu, mit der er für Aufsehen gesorgt hat - im positiven und kritischen Sinn. Er lässt auch bei der Lektüre des Korans theologische Methoden wie die historisch-kritische Lesart außen vor und nähert sich den Geschichten des Korans mit literaturwissenschaftlichen Mitteln. Er vergleicht die Darstellung großer biblischer Figuren mit deren Vorkommen im Koran. Behandelt werden Adam (inklusive Frau, Söhne und Bruder), Noah, Abraham (auch mit Vater und Söhnen), Joseph, Mose und schließlich Jesus (mit Mutter). Erhellend sind bei diesen Vergleichen die zahlreichen Gemeinsamkeiten, dann aber auch wieder deutliche Unterschiede bei der Gestaltung der Figuren. - Die Methode ist legitim - Eugen Drewermann hat sie vor Zeiten bereits in extenso durchexerziert -, wird aber in traditionelleren Kreisen auf Kritik stoßen.