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Die feuilletonistisch-heiteren Erinnerungen an das Essen und Trinken in der DDR, damit auch an Einkaufen, Kochen, regionale Rezepte, Westpakete, Restaurants und Kantinen, weiten sich zu einer Dokumentation ostdeutscher Kultur- und Alltagsgeschichte.

Im Osten tickte man oft anders, anders waren auch Speis und Trank. Voigt, eine der besten ostdeutschen Journalistinnen, auch Autorin mehrerer Bücher, kramte in Archiven sowie eigenen und fremden Erinnerungen über Essen und Trinken und das Drumherum: Einkauf, Versorgungsengpässe, Westpakete und Intershops, Kochen (und an gängige Rezepte), Kantinenessen und Edelgastronomie, an den DDR-Alltag in fast seiner Gänze. Das hat Voigt (Jahrgang 1941) - zuweilen mit Verklärung überzuckert. Aber Essen und Trinken werden zugleich "als spontane Therapie gegen das allmähliche Erstarren der Verhältnisse" gedeutet - in einem Land, "träge wie ein Hefeteig". Der Blick zurück ist dennoch ein heiterer, gar liebevoller, Anekdötchen folgt auf Anekdötchen - und dabei entstehen Texte von großem sprachlichen Glanz. Eine vor allem für Ostkundige höchst vergnügliche Geschichtslektion, nur getrübt von einer graumausigen Buchausstattung, nicht ebenbürtig einem solch feuilletonistischen Festmahl. (2)