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6 Wochen nach dem Sturz der Taliban wandert der Autor (u.a. Historiker, Diplomat) im Winter 2002 von Herat nach Kabul. Stewart folgt der Route des indischen Großmoguls Babur, der 500 Jahre zuvor die nördliche Hochebene Afghanistans von Indien aus eroberte. Auf der 1.000 km langen Strecke wird er anfangs von 3 obskuren Geheimdienstleuten begleitet, später nur von einem alten, scheuen Kampfhund. Spröde und mit schottischem Understatement beschreibt der Autor die Gefahren durch Schneestürme in 4.500 m Höhe, eisige Temperaturen, unpassierbare Straßen, Landminen, bewaffnete Stammeskrieger, versprengte Taliban und die allabendliche Quartiersuche in abgeschiedenen Dörfern. Lebendiger geschildert sind die Begegnungen und Gespräche mit den Menschen, die orientalische Gastfreundschaft trotz Misstrauen gegenüber der westlichen Kultur, faszinierende vergessene Kulturen des 12./13. Jahrhunderts und die verschiedenen Ethnien. Nach der Lektüre hat man einen klareren Einblick in die Stimmungslage eines geschundenen Landes und kann die Vorbehalte des Autors gegenüber internationalen Hilfs-/Aufbaumaßnahmen verstehen. (2)