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In den Gesprächen, die Vera Baur mit dem Sänger Christian Gerhaher führte, äußert dieser sich neben Persönlichem auch zu Komponisten, zur Oper, zum Publikum und zur Kulturpolitik.

Der Titel verspricht bereits das Thema der Gespräche: das Wechselspiel von Musik und Sprache, nur dass der zitierte Eichendorff-Text leider nicht von Schumann, Gerhahers favorisiertem Komponisten, vertont wurde. Glück ist vonnöten, will man derzeit eine Karte für einen Liederabend von Gerhaher (Jahrgang 1969) ergattern, der im Zenith seines Schaffens steht. Die einzelnen Kapitel tragen Liedüberschriften von Schumann und befassen sich schwerpunktmäßig mit ausgewählten Werken (Lied, Oper, Konzert) von Schumann, Schubert, Mozart, Mahler, mit Kulturpolitik, mit der Diskrepanz zwischen Sänger und Dirigent, dem Instrument Stimme (das "so nah an der Seele" ist) und allgemein mit dem Leben eines Sängers, das immer wieder Neuannäherung und gleichzeitig Distanz zum Werk erforderlich macht. Gerhaher nimmt kein Blatt vor den Mund, schreibt wie er spricht, unverblümt und erfrischend political incorrect. Diese tiefgründigen Gespräche lassen sich mit äußerstem Gewinn lesen und machen gleichzeitig Lust auf alle Gerhaher-Einspielungen. Empfehlung für alle an Gesang interessierte Menschen. (2)