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Shumona Sinha (geboren 1973 in Kalkutta, lebt seit 2001 in Paris) erzählt in ihrem 2011 erschienenen Roman "Erschlagt die Armen!" aus der Ich-Perspektive die Geschichte einer Migrantin, die sich gegen das Asylrecht, vor allem aber auch gegen die Vorherrschaftsstellung der Männer in Frankreich und anderswo erhebt. Die Dolmetscherin indischer Abstammung arbeitet bei einer Asylbehörde und übersetzt die wahren und auch unwahren Lebensgeschichten der Asylsuchenden und ihre Gründe zu einer Antragstellung. Als Vermittlerin zwischen der Migrationsbehörde und den Asylanten hat sie Einblick in beide Welten und wird doch von beiden als fremd empfunden.

Eines Tages trifft sie in der Pariser Metro auf einen anderen Migranten, den sie mit einer Weinflasche auf den Kopf schlägt.

In wütender und methaphernreicher Sprache erzählt die Autorin über die Zugehörigkeiten und das Zusammenleben in einer urbanen Welt voll kultureller Vielfalt. Der Roman ist eine Kritik am Asylsystem in Frankreich, aber besonders im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik in Deutschland interessant zu lesen.

Äußerst empfehlenswert.