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Entstehung, Verbreitung und historische sowie aktuelle Bedeutung der antisemitischen Hetzschrift "Protokolle der Weisen von Zion".

Die "Protokolle ...", ein vom zaristischen Geheimdienst initiiertes, gefälschtes Dokument, dienen seit über 100 Jahren Antisemiten in aller Welt als "Beweis" jüdischen Plans zur Erringung der Weltherrschaft. Der Autor nennt Beispiele von Verschwörungstheorien, die in Zeiten der Ohnmacht oder zur Begründung von Vorurteilen als Erklärung des Weltgeschehens herhalten müssen. Er beschreibt die Herkunft der Hetzschrift, ihre Verbreitung, besonders nach dem 1. Weltkrieg in Deutschland, und frühe Versuche (Berner Prozess 1939), sie durch Aufklärung ad absurdum zu führen. Angesichts der vom Autor im Überblick aufgezeigten weit verbreiteten Judenfeindlichkeit im übrigen Europa fand der Text auch hier Anhänger. Aktuell eine große Rolle spielt er weltweit im Internet und vor allem in islamischen Ländern (Telenovela im ägyptischen Fernsehen, Verbreitung durch den malaysischen Premier während eines Parteikongresses usw.). Ihre Wirkung, so der Autor, werde fortdauern, solange "der Wunsch nach Welterklärung durch Schuldzuweisung an die Minderheit besteht". Verstärkte Nachfrage im Zusammenhang mit: Umberto Eco: Der Friedhof in Prag, 2011.(2)