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Die dramatische Jugendzeit Friedrich des Großen, dessen Vater mit den musischen Neigungen und dem sich an der Aufklärung orientierenden Bildungshunger des Kronprinzen nichts anfangen kann und zu drakonischen Strafen greift. »Sein Leben war das traurigste der Welt«, schrieb Wilhelmine von Bayreuth über die Jugend ihres Bruders Friedrich II. (1712 - 1786). Tatsächlich erlebte der junge Friedrich eine harte Kindheit, die geprägt war von der Auseinandersetzung mit seinem Vater Friedrich Wilhelm I. Der Stoff des Dramas ist bekannt: hier der polternde, jähzornige »Soldatenkönig«, dort der zart besaitete Kronprinz. Und jeder kennt die schreckliche Szene, in der der Vater befiehlt, dass der Sohn der Hinrichtung seines Freundes Katte zusehen muss. Doch war Friedrich Wilhelm I. felsenfest davon überzeugt, das Beste für seinen Sohn und den preußischen Staat zu tun. Waren die Rollen also tatsächlich so klar verteilt: der Vater der unbarmherzige Richter, der Sohn das unschuldige Opfer?

 

Als stellvertretender Chefredakteur des Geschichtsmagazins "Damals" hat der Autor Erfahrung darin, historische Themen für Leser ohne Vorkenntnisse verständlich aufzubereiten. Auch sein Buch über die dramatische Jugendzeit Friedrich des Großen wird diesen Erwartungen gerecht. Schon eine Episode in der Einleitung gibt den Tenor des Buches vor: Der Vater, der sogenannte Soldatenkönig, wird wütend und handgreiflich, als er entdeckt, dass sein Sohn entgegen seinen Anweisungen Latein lernt, ein in seinen Augen unnützes Wissen. Trotz eigener schlechter Erfahrungen mit den Erziehungsmethoden seiner Eltern versucht Friedrich Wilhelm I., seinen Sohn mit aller damals gängigen Strenge auf seine zukünftige Stellung als König vorzubereiten. Mit den musischen Neigungen und dem sich an der Aufklärung orientierenden Bildungshunger Friedrichs kann er nichts anfangen. So treibt die Entfremdung zwischen Vater und Sohn dem bekannten Höhepunkt entgegen... Literaturverzeichnis, Personenregister, Stammtafel. (2)