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1864 verbringt die selbstbestimmte, gebildete, spätere Frauenrechtlerin Helene Lange als 16-jährige Waise ein Pensionatsjahr bei einer Pfarrersfamilie im württembergischen Eningen, um sich hausfrauliche Kenntnisse anzueignen. Sie freundet sich mit der ihr charakterlich entgegengesetzten, anspruchslosen Pfarrerstochter Marie an. Im Pfarrhaus gelten Frauen wenig; sie sollen bescheiden ihre Pflichten im Haushalt erledigen und auf "Gelehrsamkeit" verzichten. Maries Bruder Max führt den Burschenschafter Ludwig ins Haus ein, der Marie umwirbt und ihr eine Heirat in Aussicht stellt. Nachdem er sie gegen ihren Willen verführt hat, lässt er sie trotz Helenes Vorwürfen entehrt zurück. Darüber wird Marie krank und landet später in einer Irrenanstalt. Für Helene ist die Ehe nun kein Ziel mehr. Sie verlässt das Pfarrhaus, besucht ein Lehrerinnenseminar und leitet später Frauenvereine. Berührender Roman. Glaubwürdige, differenzierte Charaktere. Empfohlen.