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Wie ist es um die Zusammenhänge in der Welt bestellt?

Diese Frage stellt die Schweizer Autorin Dorothee Elmiger (Jahrgang 1985) in ihrem 3. Buch, einer literarischen Recherche entlang der Stichwörter "Zucker. LOTTO. Übersee".

Mittels intuitiver und assoziativer Montagen protokolliert sie Beobachtungen und Gedanken rund um das koloniale Lebensmittel. Sie reflektiert die Themen Glück, Hunger und Ausbeutung angesichts der Verhältnisse von alter und neuer Welt (Haiti) und folgt den Spuren des Kapitals und Begehrens durch die Jahrhunderte anhand einer Vielzahl historischer und fiktiver Figuren: Abenteurer, Kolonialisten, Ökonomen, Mystikerinnen - und ein Schweizer Lottokönig.

Neben eigenen Erfahrungen zitiert sie aus Büchern, Filmen und Abhandlungen. Ihrem fragmentarischen Stil bleibt sie wie zuletzt treu. Neu ist die Reflexion über ihr Erzählen selbst.

Der gedankenreiche und anspruchsvolle Text wirkt wegen der offenen, sprunghaften Struktur manchmal beliebig. Postmodern hängt alles irgendwie mit allem zusammen: Eine politische Haltung wird nicht expliziert.

 

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2020 (Shortlist)