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Bewundernswert, mit welcher Kraft die heute 24-jährige Studentin den jahrelangen Missbrauch durch den Vater einer Freundin, später durch einen Nenn-Onkel, überstand. Erst recht die Jahre nach der Offenbarung - das Überleben des damit einsetzenden Dramas ist Thema ihres Buches. Das Missbrauchsgeschehen schildert sie (auch im MDR-Interview vom 03.12.11) nur knapp, ohne Effekthascherei, ihr Buch ist ein erschütterndes Protokoll der Verstörung und Überforderung ihrer Familie - der sie keinerlei Vorwurf macht - nach der Aufdeckung, sowie der Ignoranz und Uneinfühlsamkeit von Polizei und Gutachtern ("Warum dürfen Täter einfach schweigen und weiter in Freiheit ihren perversen Machenschaften nachgehen? Während die Opfer systematisch zermürbt und unglaubwürdig gemacht werden? Darf es sein, dass Gutachter 15-jährige Mädchen nach sexuellen Vorlieben befragen, um herauszufinden, ob sie nicht irgendwie auf die Verbrechen der Täter 'standen'?"). Es geht ihr darum, zu verdeutlichen, wie mit Missbrauchsopfern umgegangen wird und da besteht vermutlich noch großer Informationsbedarf, überall. (2)