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Diese Anthologie mit Arbeiten von 31 Lyriker(inne)n aus ihrem jeweils letzten Band beansprucht einen Umriss der jungen deutschsprachigen Lyrik(szene) zu geben. Die versammelten Texte stammen sämtlich aus Bänden nach 1990; die Auswahl der Werkproben (pro Autor 3 bis 5 Seiten) will individuelle Handschriften und Tonlagen erkennbar werden lassen. Neben Autoren wie Grünbein, Kling, Rosenlöcher, Schrott oder Waterhouse kommen zahlreiche unbekanntere bzw. lyrische Talente zu Wort. Die Auswahl der Autoren und Texte überzeugt durch die Fülle lyrischer Temperamente und Sprechweisen wie durch die Vielfalt der Sujets. Das (ein wenig germanistisch ausgefallene) Vorwort des Herausgebers konstatiert u.a. eine Rückkehr des Ichs an die Stelle des defragmentierten Subjekts, große ästhethische Komplexität bzw. poetologische Variabilität sowie eine Konjunktur für Lyrik. Letztere nachzuprüfen eignet sich dieser anregende Band bestens.