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Die Philosophie Giordano Brunos (1548 bis 1600) "zeugt von einem eigentümlichen, überlebendigen und sehr originellen Geiste. Der Inhalt seiner allgemeinen Gedanken ist die Begeisterung für die ... Lebendigkeit der Natur, Göttlichkeit, Gegenwart der Vernunft in der Natur. So ist seine Philosophie im allgemeinen Spionozismus, Pantheismus" (Hegel). Brunos Werke sind, gegen den mittelalterlichen Wissenschaftsbetrieb und nach antikem Muster, philosophische Bialoge, in denen Poesie und Philosophie, Bilder und Begriffe, mythologische Gestalten und philosophische Kategorien in bacchantischem Überschwang durcheinanderquellen. Sein wirkungsmächtigstes Werk, "Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen", ist kein systematisches Hauptwerk, aber es ist von den mehr als dreißig überlieferten Schriften Brunos derjenige, in der seine Philosophie hinsichtlich des Grundbegriffe und der Beziehung zur philosophischen Tradition am bündigsten dargestellt ist. - Ins Bequßtsein der Nachwelt ist Bruno vor allem als Märtyrer für die Philosophie eingegangen; zweitasend Jahre nach dem Bekennertod des Sokrates starb er auf dem Scheiterhafen der römischen Inquisition. Die Vorwände und Hintergründe des Verfahrens mag der Leser aus den abgedruckten Prozeßkarten entnehmen.