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Borów ist eines von fünf Dörfern im Osten Polens, die am 2. Februar 1944 in einer sog. »Befriedungsaktion« deutscher Soldaten vollständig zerstört, ihre Bewohner brutal ermordet oder verschleppt wurden. Ein bestialisches Massaker, das bislang noch nie zusammenhängend erzählt worden ist.

 

In aufwändigen Recherchen ist es Konrad Schuller gelungen, die letzten Überlebenden ausfindig zu machen und zum Erzählen zu bewegen. So entsteht eine ungewöhnliche, von den Betroffenen selbst erzählte Chronik der Ereignisse und ihrer Folgen bis in die Gegenwart.

 

Wie vor gut 20 Jahren L. Rosh in Film und Buch vom "letzten Tag" des französischen Oradour berichtete, so beschreibt der Polen-Korrespondent der "FAZ" in dieser aufrüttelnden, blendend erzählten historischen Reportage nun den letzten Tag des polnischen Dorfs Borów.

Als stets präsentes Subjekt der Recherche, deren Geschichte er mit erzählt, bleibt Schuller immer konkret, nah an den Menschen und am Geschehen, um nicht nur Schicksale und Abläufe schonungslos genau zu rekonstruieren, sondern auch ihre Verarbeitung durch die überlebenden Opfer mit erfassen zu können. Exkurse zum Dreißigjährigen Krieg und zum Massaker von My Lai im Vietnam-Krieg stellen das Erzählte, das für eine Vielzahl ähnlicher (kaum bekannter) Terrorakte in Polen steht, in einen allgemein gültigen, überzeitlichen Kontext. Wichtig!