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Weibliche Angelegenheiten

Handlungsräume von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück und Neubrandenburg
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Schwartz, Johannes; Hamburger Edition, HIS Verlagsges. mbH [Verlag]
Verfasserangabe: Johannes Schwartz
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2018
Verlag: Hamburg, Hamburger Edition, HIS
Reihe: Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die KZ-Aufseherinnen in nationalsozialistischen Konzentrationslagern standen an einer entscheidenden Schnittstelle in der Befehlskette zwischen den männlichen SS-Führern und weiblichen Funktionshäftlingen. Sie waren damit wesentlich verantwortlich für die alltägliche Gewalt.
Im KZ Ravensbrück, dem größten NS-Frauenkonzentrationslager auf deutschem Gebiet, sollte die Oberaufseherin gemäß Dienstvorschrift dem Schutzhaftlagerführer »in allen weiblichen Angelegenheiten beratend zur Seite« stehen. Und laut Lagerordnung war allen KZ-Aufseherinnen »jede Misshandlung von Schutzhäftlingen« explizit verboten. Dennoch gehörte Gewalt bekanntermaßen zur alltäglichen Praxis.
Johannes Schwartz untersucht die Gewaltpraktiken von KZ- Aufseherinnen in Ravensbrück und dem Außenlager Neubrandenburg. Im Fokus stehen die Fragen, welche Handlungsräume für die Anwendung von Gewalt die Aufseherinnen jenseits von eindeutigen Anordnungen hatten und wie und wann sie diese nutzten.
Faktisch wurde die Entscheidung, Gewalt anzuwenden oder darauf zu verzichten, an sie delegiert. Ebenso wie ihre männlichen Kollegen nutzten viele KZ-Aufseherinnen die Möglichkeit, ohne Einmischung ihrer Vorgesetzten verschiedene Formen von Gewalt auszuüben – von psychisch und »sanft« bis exzessiv und unberechenbar, von instrumentell bis exemplarisch.
Anhand vielfältiger Quellen analysiert der Historiker, wie sich die Gewaltpraktiken der KZ-Aufseherinnen in die Zielsetzungen der KZ-Verwaltung und der Kriegsindustrie einfügten und so dazu beitrugen, die Herrschaft der Lagerleitung zu stabilisieren und die Arbeitsproduktivität der Häftlinge zu steigern.
Individuelle Handlungsräume und ihre Grenzen wurden aber nicht zuletzt von den Machtverschiebungen, Konkurrenzkämpfen und sozialen Beziehungen innerhalb des KZ-Lagerpersonals bestimmt. Unangetastet blieb das Machtgefälle zwischen Gefangenen und Aufseherinnen: Durch die Variabilität und Unberechenbarkeit ihrer Handlungen festigten die KZ-Aufseherinnen ihr Herrschaftsverhältnis gegenüber den weiblichen KZ-Gefangenen immer wieder von Neuem.
Johannes Schwartz, Dr. phil., Historiker, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Provenienzforschung in den Museen für Kulturgeschichte und im Stadtarchiv der Landeshauptstadt Hannover. Von 2000 bis 2014 führte er Forschungs- und Ausstellungsprojekte an verschiedenen NS-Gedenkstätten durch, unter anderem an der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Er war außerdem wissenschaftlicher Mitarbeiter des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma und Leiter der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin.

Details

Verfasserangabe: Johannes Schwartz
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2018
Verlag: Hamburg, Hamburger Edition, HIS
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 343.2, ter D 36
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ISBN: 3-86854-316-3
2. ISBN: 978-3-86854-316-2
Beschreibung: 350 Seiten
Reihe: Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts
Schlagwörter: Frauen; Deutschland (1933-1945); Lager; NS-Verbrechen; NS-Diktatur; KZ; Konzentrationslager; Frau; Ravensbrück; Außenlager; Neubrandenburg; Waldbaulager; Gewalt; Zwangsarbeit; Zwangsarbeiterin; Kriegswirtschaft; Täter; Medienkiste Zwangsarbeit; Medienkiste Flaschenpost; Medienkiste KZ Ravensbrück
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch