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1938

warum wir heute genau hinschauen müssen
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Verfasserangabe: Barbara Schieb, Jutta Hercher (Hrsg.)
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2018
Verlag: München, Elisabeth Sandmann
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

»So brauchen wir nicht nur die Erinnerung an 1938, an die Jahre davor und danach, sondern auch einen mutigen Blick nach vorn. Denn Freiheit und Demokratie müssen auch heute mit Mut und Zivilcourage verteidigt werden.« Klaus von Dohnanyi.
 
Warum müssen wir heute wieder genau hinschauen? Vieles von dem, was 1938 damals ereignet hat, ist wieder aktuell geworden: Flüchtlingskrise, Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, internationales Kräftemessen, ein Erstarken der rechten Parteien, Fake News.
 
1938 markiert einen Wendepunkt, nicht nur im Leben vieler Menschen hier, sondern weltweit. 1938 werden politische Entscheidungen getroffen, die in den großen, ein Jahr später ausbrechenden Flächenbrand münden. 1938 machen sich Hunderttausende auf die Flucht, sie suchen Schutz vor Verfolgung, aber keiner ist bereit, sie aufzunehmen. 1938 manipulieren politische Agitatoren durch Hetzkampagnen und Falschmeldungen die Bevölkerung und eine beispiellose Gewalt gegen Ausgegrenzte wird schweigend geduldet oder sogar begrüßt. Die Nachwirkungen der sich 1938 anbahnenden Katastrophe sind bis heute spürbar, und die Geister, die damals gerufen wurden, sind heute wieder aktiv.
Zeitzeugen, Überlebende und auch deren Enkel erzählen in persönlichen Berichten ihre Geschichte, darunter Gabriel Bach, Walter Frankenstein, Ruth Rotem, August Zirner, Mirna Funk, Linda Rachel Sabiers, Monica Dugot oder Arye Sharuz Shalicar. Noch nie veröffentlichte Dokumente, zahlreiche Fotografien und eine lebendige Gestaltung machen das Jahr 1938 greifbar und zeigen zudem Parallelen auf, die in Zeiten eines neu aufkommenden Nationalismus gefährlich werden können. Insofern ist dieses Buch auch ein warnender Weckruf.
 
Beeindruckender Band, in dem mit ausgewählten Dokumenten (Tagebuchauszüge, Briefe, Interviews prominenter und weniger bekannter Zeitzeugen) und Bildmaterial an die Entfesselung der Gewalt gegen Juden im Jahr 1938 erinnert wird. Dem Jahr 1938 widmen die Herausgeberinnen (Historikerin, Dokumentarfilmerin) ein beeindruckendes Erinnerungsbuch, mit dem sie nicht nur die Gewaltentfesselung während der Novemberpogrome, sondern vor allem die vorangegangene Radikalisierung der NS-Judenpolitik thematisieren. Auch in Österreich nach dem "Anschluss". Die Fakten, Entrechtung und Enteignung ("Arisierung") der jüdischen Bevölkerung, Flucht und Emigration sind bekannt. Was die Zerstörung ihrer bürgerlichen Existenz, was Demütigungen, Todesangst und Exil für die Betroffenen bedeutete, wird durch vorzüglich ausgewählte Dokumente (Tagebuchauszüge, Briefe, Interviews mit Nachkommen der Überlebenden) prominenter und weniger bekannter Zeitzeugen auf intensive Weise deutlich. - Dem Band gelingt es das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie schnell Humanität durch nationalistische, antidemokratische Bewegungen und Kräfte zerstört werden kann. Hervorragende Buchgestaltung, informative Themeneinführungen, viele Abbildungen, Literatur- und Quellenverzeichnis.

Details

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Verfasserangabe: Barbara Schieb, Jutta Hercher (Hrsg.)
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2018
Verlag: München, Elisabeth Sandmann
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 343.2
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ISBN: 978-3-945543-51-1
2. ISBN: 3-945543-51-7
Beschreibung: 1. Auflage, 200 Seiten : Illustrationen : teilweise farbig
Schlagwörter: 1938; Pogrom; Pogromnacht; Deutschland (1933-1945); NS-Diktatur; Novemberpogrom; 9. November 1938; Juden; Judenverfolgung; Antisemitismus; Verfolgung; Exil; Vernichtungslager; Shoah; Holocaust; Jüdische Geschichte; Nationalsozialismus; Gewalt; Nationalismus
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch