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Die Memoiren der erfolgreichen ehemaligen Leiterin des Wiener Volkstheaters sind ein Paradebeispiel für einen toleranten, offenen Feminismus, der sich stets reflektiert.

Die Wiener Schauspielerin und Regisseurin, Jahrgang 1938, war von 1988 bis 2005 Leiterin des Wiener Volkstheaters. Ihre Memoiren geben einen Eindruck von ihren Talenten als Künstlerin und begabte Theatermanagerin. Sie beschreibt ihren nicht leichten Aufstieg über die Leitung kleiner, ambitionierter Bühnen, ihre zahlreichen Begegnungen mit berühmten Schauspielern und Autoren. Verständlich ist es, dass sie nicht alle Namen von Menschen, mit denen sie zu tun hatte, privat oder professionell, preisgibt. Es ist nicht nur die Vermittlung eines exzessiven Theaterlebens, auf das sie stolz ist und das hier lebendig wird. Ihr Bekenntnis ist darüber hinaus ein Paradebeispiel für einen toleranten, offenen Feminismus, der sich nie abkapselt, sondern auf alle Bereiche ausstrahlt und immer reflektiert wird. Die Verfasserin gehört zu den Frauen, die es in der Theaterszene besonders weit gebracht haben. Schon deswegen verdient das Buch weite Verbreitung über den österreichischen Raum hinaus. Eine erkenntnisreiche Lektüre nicht nur für Theaterfans.