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Wolfgang Berghofer, einstiger Spitzname "Bergatschow", gehörte für eine kurze Zeit für viele Menschen in Ostdeutschland zu den Hoffnungsträgern, denen zugetraut wurde, die Karre noch einmal aus dem Dreck zu ziehen. Geboren 1943 in Bautzen, arbeitete er viele Jahre als Abteilungsleiter im Zentralrat der Freien Deutschen Jugend in Berlin und war dort für die Organisation riesiger Massenfeste verantwortlich. 1986 setzte ihn die SED auf den Stuhl des Oberbürgermeisters von Dresden, von dem er sich 1990 selbst verabschiedete, um in die Wirtschaft zu gehen. Kurz zuvor war er unter spektakulären Umständen - immerhin als teilvertretender Vorsitzender - aus der SED/PDS ausgetreten. Sehr interessant sind seine detaillierten Schilderungen der Ereignisse von 1989 in Dresden und deren Auswirkungen auf die DDR, die kritische Analyse der Person Hans Modrow und seine Erlebnisse mit westdeutschen Politikern, die durchaus andere Wege als den dann eingeschlagenen für die DDR sahen. Die flott geschriebene Autobiografie ist auch vor dem Hintergrund der Dresdener OB-Wahl zu lesen, in der Berghofer kräftig mitmischte. (2)