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Walter Caro wird im September 1938 des Mordes verdächtigt. Nach erwiesener Unschuld nimmt sein Leben dennoch einen dramatischen Verlauf, denn er ist Jude. Beleuchtet werden das Schicksal Caros, seiner Angehörigen, der Menschen, die ihm helfen und seiner Verfolger.

Ein Kriminalfall im September 1938 ist für die Historikerin und Literaturwissenschaftlerin Ausgangspunkt einer ungewöhnlichen Recherche. Walter Caro ist einer der des Mordes an der glamourösen Tilly A. Verdächtigten. Bald ist seine Unschuld erwiesen. Sein Leben nimmt dennoch einen dramatischen Lauf, denn Caro (geboren 1899) ist Jude. Züchner verfolgt sein Schicksal und das seiner Familienangehörigen, seines jüdischen Arbeitgebers, von Freunden und Bekannten, von Personen, die ihm zufällig über den Weg laufen, und von denjenigen, die ihn und seine Angehörigen unterstützen oder verfolgen. Sie erzählt von Untergrund und Emigration, von Hilfe, Widerstand und Verrat. Walter Caros Lebensweg endet schließlich 1944 in Auschwitz. Ein außergewöhnliches Buch, gut recherchiert und anschaulich geschrieben, das, ausgehend vom Schicksal Caros, das Verhalten verschiedener Menschen in den Blick nimmt, die die antisemitische Politik der Nazis sehr verschieden erlebten: als Opfer, Gegner oder Täter des Systems. (2)