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Erst im letzten Jahr wurde Liszts unvollendete italienische Oper "Sardanapalo" wiederentdeckt und in Weimar uraufgeführt. Sie basiert auf einer Tragödie von Lord Byron. Liszt hatte fast sieben Jahre an der Oper gearbeitet, sie aber nicht vollendet. Das Werk war für Weimar bestimmt, wo Liszt damals Kapellmeister war. Auch sonst hat sich Liszt oft von literarisch-dramatischen Vorlagen inspirieren lassen. Seine sinfonische Dichtung Mazeppa fußt auf einem Gedicht von Victor Hugo, das den zum Tod verurteilten Ivan Mazeppa zum Thema hat, der festgebunden auf einem Pferd durch die Steppe rast und schließlich gerettet wird. Das Werk ist über weite Strecken von der Wildheit des Ritts geprägt, der einen langsamen Mittelteil einrahmt. Kirill Karabits hat das Fragment der Oper und die zeitgleich entstandene sinfonische Dichtung Mazeppa nun mit der Staatskapelle Weimar erstmals eingespielt, sodass Liszt hier erstmals auch als Opernkomponist zu entdecken ist.