Cover von Die unbewegliche Kirche wird in neuem Tab geöffnet

Die unbewegliche Kirche

Franziskus und die verhinderte Revolution
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Marzano, Marco (Verfasser)
Verfasserangabe: Marco Marzano ; aus dem Italienischen von Gabriele Stein
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2019
Verlag: Freiburg, Herder
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFrist
Zweigstelle: Hauptstelle Standorte: E 910 Fran / ErwBib / Biografie Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Papst Franziskus galt lange als Hoffnungsträger, jetzt scheint er von seinen Gegnern schachmatt gesetzt. Oder will der Papst gar nicht handeln? Marco Marzano, einer der besten Vatikankenner, analysiert die Lage der Kirche und den „Mythos Franziskus“. Es gebe zwar Erfolge, doch insgesamt zeichnet Marzano das Bild einer bewegungslosen Kirche. Er benennt zahlreiche Gründe und deckt Strukturen auf, die den Papst an Reformen hindern. Ein Buch, das zeigt, was der Papst wirklich plant und warum sich die Kirche einfach nicht bewegt.
 
Der Soziologe stellt zuerst die institutionellen und strukturellen Veränderungen des Katholizismus dar, die er, aber auch viele andere Gläubige, als die wichtigsten und dringlichsten empfindet. Es sind jene zentralen Punkte, die jeder, der die katholische Kirche verändern will, unweigerlich in Angriff nehmen müsste:
• die Reform der Kurie
• die Reform des Zölibats
• die Rolle der Frauen
• die Moral- und Sexuallehre
Für Marzano ist klar: Papst Bergoglio hat in den fünf Jahren seit seiner Wahl keine einzige Reform durchgeführt und die Erwartungen derer, die auf strukturelle Veränderungen in der Organisation des Katholizismus gehofft hatten, nicht erfüllt.
 
Marzano stellt weiter die Frage, wie dieses Scheitern eines reformerischen Handelns gedeutet werden kann. Interessanterweise kommt er zu dem Schluss, dass eine Veränderung der Kirche, womit er eine Milderung ihres klerikalen, männlichen, hierarchischen und zentralistischen Charakters meint, weder wahrscheinlich noch aus streng funktionaler Sicht überhaupt notwendig ist. Zwei Aspekte verhindern die nötigen Reformen: zum einen die organisatorische Trägheit der großen kirchlichen Struktur, zum zweiten fehlt es an einer wirklich tiefgreifenden Krise, die bewirken könnte, dass Veränderungen auf den Weg gebracht werden.
 
Das dritte Kapitel widmet sich ganz Papst Franziskus und der Untersuchung der wichtigsten und typischsten Merkmale seines Pontifikats. Dabei geht es nicht um die Arbeitsweise der kirchlichen Struktur, die der Papst völlig unangetastet gelassen hat, sondern um die Ausübung des Papsttums, Franziskus’ persönliche Botschaft. Dabei richtet er sein Augenmerk auf Franziskus’ Aufmerksamkeit für wirtschaftliche und soziale Fragen und die »Politik der Freundschaft«. Außerdem beleuchtet er die konzertierte Kampagne gegen den argentinischen Pontifex, die eine Handvoll seiner Gegner losgetreten hat, um ihm die Legitimität abzusprechen.
 
Marco Marzano legt eine sachliche, kritische Analyse des „Phänomens Franziskus“ vor. Er zeigt, dass der Papst „als Vertreter der Institution bewiesen hat, dass er über exzellente Kommunikationswerkzeuge verfügt, die ihn vermutlich zur populärsten, beliebtesten Persönlichkeit der Welt gemacht haben: zum Fährmann, der das alte Schiff des Katholizismus durch die Wohlstands- und Bildergesellschaft steuert.“ Aber ein Reformer ist er nicht. Ein Buch, das einerseits ernüchtert, aber zugleich falsche Hoffnungen ausräumt und Platz macht zu fragen, was jetzt wirklich wichtig ist und wie es weitergehen kann.
 
 
Der Soziologe Marzano analysiert den Mythos von Papst Franziskus und Zustand einer erstarrten Kirche. In seiner Untersuchung konstatiert er, dass Franziskus kein Liberaler sei, sondern ein Konservativer, der oft zu sprunghaft agiere. Sein Fazit ist klar: "In den fünf Jahren seines Pontifikats hat Franziskus keine einzige Reform durchgesetzt. Allerdings hat Franziskus Erfolg, weil er es geschafft hat, Themen zu besetzen, beispielsweise im sozialen oder ökologischen Bereich." - Marzano legt eine sachliche, kritische Analyse des "Phänomens Franziskus" vor und benennt zahlreiche Gründe und deckt Strukturen auf, die den Papst an Reformen hindern. Das Bild von Papst Franziskus als Hoffnungsträger für einen neuen Aufbruch der katholischen Kirche verblasst immer mehr. Ein diskussionswürdiges Buch! f

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Marzano, Marco (Verfasser)
Verfasserangabe: Marco Marzano ; aus dem Italienischen von Gabriele Stein
Medienkennzeichen: Sachliteratur
Jahr: 2019
Verlag: Freiburg, Herder
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik E 910, E 821
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-451-38751-7
2. ISBN: 3-451-38751-4
Beschreibung: 239 Seiten
Schlagwörter: Katholische Kirche; Vatikan; Kurie; Katholische Konfession; Katholische Theologie; Katholizismus; Papst; Franziskus <Papst>; Reformen; Frauen; Zölibat; Befreiungstheologie
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch