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Der sowjetisch-afghanische Krieg war die militärische Intervention der Sowjetunion in Afghanistan zwischen 1979 und 1989. Swetlana Alexijewitsch ist das moralische Gedächtnis der Russen in diesem Jahrhundert. In ihren Büchern widmet sie sich mit tiefenpsychologischem Blick der auf Authentizität bedachten Zeitzeugin menschlichen Wahrheiten, die schwer auzuhalten sind. In "Zinkjungen" sind Porträts der Geschundenen, Verstümmelten, psychisch Zerstörten des russischen Afghanistan-Krieges, aber auch der Unbelehrbaren versammelt. Der Titel bezieht sich metaphorisch auf die Zinksärge, in denen ab 1979 ein ganzes Jahrzehnt lang die sterblichen Überreste der gefallenen achtzehn- bis zwanzigjährigen sowjetischen Wehrpflichtigen aus dem Krieg in Afghanistan in die Heimat gebracht wurden. Der O-Ton der Soldaten, ihrer Angehörigen und des medizinischen und technischen Personals bildet eine ‘Symphonie der Stimmen’ (Tagesspiegel), die das Wortarsenal des Krieges und der Ideologie demontiert. Es geht nicht nur um die ‘Geschichte der Ereignisse’, sondern auch um die ‘Geschichte der Gefühle’, die erst zusammen das Leben als Ganzes sichtbar machen.

 

Swetlana Alexijewitsch, 1948 in der Ukraine geboren und in Weißrussland aufgewachsen, arbeitete als Reporterin. Über die Interviews, die sie dabei führte, fand sie zu einer eigenen literarischen Gattung, dem dokumentarischen »Roman in Stimmen«. Alexijewitschs Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt, und sie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a.1998 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, 2013 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Für ihre Oppositionsbewegung wurde die belarussische Schriftstellering Swetlana Alexijewitsch, die auch Literaturnobelpreisträgerin ist, mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.