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Ein umfassendes Wörterbuch, an dem mehrere Generationen gearbeitet haben, oder ein französischer Briefträger, der auf seinem täglichen Gang Steine und Muscheln sammelt, aus denen er in 33 Jahren ganz alleine einen fantastischen Palast errichtet: Manches braucht eben etwas mehr Zeit. Thomas Girst versammelt höchst unterhaltsame Geschichten von Künstlern und Wissenschaftlern mit langem Atem – einer Fähigkeit, die vielen von uns heute fehlt. Doch wenn er sich Zeit lässt, sind dem Menschen große Dinge möglich. Wir müssen nur lernen, uns die Zeit zu nehmen. Dieses Buch erhebt Einspruch gegen das Diktat des Tempos.

 

In seinen lebensphilosophischen Betrachtungen schildert der Münchner Autor verblüffende Beispiele kreativer Lebensleistungen und magischer Orte und Erfahrungen - womit er zugleich seine Leser für ein Leben der Muße und der kreativen Selbstverwirklichung gewinnen will.

Die knapp 30 Geschichten dieses Bandes sind, genau besehen, keine Erzählungen, sondern essayistische Betrachtungen über die Verluste an Lebensqualität in unserer modernen Lebenswelt und über die Möglichkeiten der Rückeroberung eines Lebens in Muße und kreativer Selbstverwirklichung. Im Mittelpunkt der lebensphilosophischen Streiflichter stehen konkrete Beispiele kreativer Lebensleistungen und besonderer Orte und Phänomene, an denen Zeit und Leben neu erfahrbar werden. Das kann ein Briefträger sein, der aus Muscheln und Steinen in jahrzehntelanger Arbeit einen exotischen Palast aufgebaut hat, ein Fotograf, der geduldig auf das perfekte Bild wartet, oder die Betrachtung eines Kunstwerks, die das eigene Leben plötzlich ganz neu sehen lässt. - Die sympathischen Plädoyers für ein langsameres und schöpferisches Leben sind unterhaltsam und anschaulich formuliert und anregend zu lesen. (2)