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Der Sündenlohn

eine Studie über den Journalismus
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Sinclair, Upton
Verfasserangabe: Upton Sinclair
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 1921
Verlag: Leipzig, Verl. Der Neue Geist
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

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Inhalt

Titel enth. in den "Schwarzen Listen", die während des NS-Terrors den Bücherverbrennungen 1933 zugrunde lagen
 
The Brass Check, in der deutschen Übersetzung Sündenlohn, eine Studie des Journalismus, ist eine kritische Reportage über den US-amerikanischen Journalismus von Upton Sinclair aus dem Jahr 1919. Die deutsche Übersetzung erschien 1921.
Der "Brass Check" besteht aus drei Abschnitten: dokumentierte Fälle, in denen sich Zeitungen weigerten, gesellschaftliche Ursachen von Konflikten darzustellen, Sinclairs Untersuchungen von Korruption, Fälle, in denen er nicht persönlich involviert war, und Vorschläge für Abhilfemaßnahmen. Sinclair bezieht die Meinungen und Reaktionen anderer auf seine Darstellung ein, um so die Objektivität zu stärken.
 
Sinclair kritisiert Zeitungen als Unterstützer politischer und wirtschaftlicher Interessen und Institutionen oder als Boulevardzeitungen, die "gelben Journalismus" praktizieren, wie beispielhaft die Zeitungen von William Randolph Hearst. In beiden Fällen besteht ihr Zweck darin, die Geschäftsinteressen der Eigentümer der Zeitung, der Banker des Eigentümers und/oder der Inserenten der Zeitung zu fördern. Dies wird auf verschiedene Weise erreicht, unter anderem: Die Verleger teilen den Herausgebern mit, was gedruckt werden kann und was nicht. Journalisten erfinden routinemäßig Geschichten. Um die Zirkulation anzuregen, machen Zeitungen Sensationsnachrichten aus trivialen Geschichten und zerstören dabei das Leben und Ansehen der Betroffenen. Irrtümer und Verleumdungen werden nie zurückgenommen, oder die Zurücknahme wird Monate später in der Zeitung versteckt veröffentlicht und somit "begraben".
Die Redakteure und Journalisten des Telegrafiedienstes Associated Press (AP) dienen dem öffentlichen Interesse nicht in der gleichen Weise wie die Mitarbeiter der einzelnen Zeitungen. Der AP wird von 41 großen Zeitungskonzernen kontrolliert und handelt in deren Interesse.
Sinclair zitiert aus einem Brief des Herausgebers der Wochenzeitung San Francisco Star, James H. Barry:
Sie möchten meine "vertrauliche Meinung über die Ehrlichkeit der Associated Press" erfahren. Meine nicht vertrauliche Meinung ist, dass sie das verdammteste, gemeinste Monopol auf dem Erdball ist – die Amme für alle anderen Monopole. Sie lügt bei Tag, sie lügt bei Nacht, und sie lügt aus purer Lust am Lügen. Ihre Nachrichtensammler, so glaube ich aufrichtig, gehorchen nur Befehlen.
 
Zu den zeitgenössischen Ereignissen, deren Medienberichterstattung er analysiert, gehören der Paint Creek-Cabin Creek-Streik von 1912 in West Virginia, das Ludlow-Massaker in Colorado 1914, die Treffen der Industrial Workers of the World und der von den Zeitungen aufgepeitschte Red Scare. Als unermüdlicher Enthüllungsreporter bot Sinclair die Ergebnisse seiner Untersuchungen den Zeitungen zur Veröffentlichung an, wurde aber fast völlig ignoriert.
Die Propagandataktik, die von der US-Regierung und den Unternehmen während des Ersten Weltkriegs praktiziert wurde, wurde nach dem Krieg gegen politische Abweichler fortgesetzt. Sinclair schreibt: "[Heute] sind alle Energien, die gegen den Kaiser gerichtet waren, gegen die Radikalen gerichtet".

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Sinclair, Upton
Verfasserangabe: Upton Sinclair
Medienkennzeichen: Belletristik
Jahr: 1921
Verlag: Leipzig, Verl. Der Neue Geist
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Systematik: Suche nach dieser Systematik R 11
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Beschreibung: 1. Aufl., 2 99 S. - brosch. : DM 18,00
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Mediengruppe: Buch