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»Vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne«

Tagebücher 1939-1945 ; 2 Bände
Kellner, Friedrich
Friedrich Kellner. Herausgegeben von Sascha Feuchert ; Robert M. Sc. Kellner ; Erwin Leibfried u. a.
2011
Göttingen, Wallstein Verl.
Bände
Cover von Band 1
Band 1verfügbar
Cover von Band 2
Band 2verfügbar

Inhalt

Spiegel Bestseller 2011. Preisträger im Damals-Wettbewerb "Historisches Buch des Jahres 2011". Sachbücher des Monats Dezember 2011.
 
Ein ganz normaler Deutscher als Chronist seiner Zeit: vom Widerstand eines Einzelnen und der Propagandagläubigkeit der Masse. Der Laubacher Justizinspektor Friedrich Kellner (1885-1970) wollte der Nachwelt ein Zeugnis ablegen von der gedankenlosen Unterwürfigkeit seiner Zeitgenossen und den hohlen nationalsozialistischen Propagandaphrasen. Von 1939 bis 1945 schrieb er beinahe täglich seine Kritik am NS-Regime nieder und dokumentierte die vielen kleinen und großen Verbrechen der NS-Diktatur : vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne ...
 
"Ich konnte die Nazis damals nicht in der Gegenwart bekämpfen. Also entschloss ich mich, sie in der Zukunft zu bekämpfen. Ich wollte kommenden Generationen eine Waffe gegen jedes Wiederaufleben solchen Unrechts geben." Diese Tagebücher zeigen, dass jeder in der Lage gewesen wäre, die nationalsozialistische Rhetorik zu entlarven und von den Gräueltaten des »Dritten Reiches« zu wissen.
 
Kellners akribische Analyse der Tagespresse, die zusammen mit zahlreichen eingeklebten Zeitungsausschnitten einen Großteil der Tagebücher einnimmt, macht diesen Text zu einer einzigartigen Quelle, die eine neue Sicht auf den Alltag im "Dritten Reich" ermöglicht. Darin unterzieht er die gleichgeschalteten Meldungen einer schonungslosen Kritik und verdeutlicht, wie offensichtlich die Lügen der NS-Presse waren. In der Verbindung von Zeitungsausschnitt und Kommentar findet Friedrich Kellner eine Methode, die seine Tagebücher neben die LTI - Aufzeichnungen von Victor Klemperer stellt.
 
Friedrich Kellner (1885-1970) war bereits früh ein entschiedener Gegner der Nationalsozialisten. 1933 wurde er Geschäftsstellenleiter des Amtsgerichts in Laubach (Oberhessen) und setzte dort seine offene Kritik am Regime fort. Mehrfach wurde er bedroht - nur mit Glück entging er einer beabsichtigten Einweisung in ein KZ. Nach dem Krieg war Kellner Stadtrat in Laubach. Sein Tagebuch wurde mehrfach in Ausstellungen in den USA und in Deutschland gezeigt, sein Leben in einem kanadischen Dokumentarfilm erzählt.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Kellner, Friedrich
Verfasserangabe: Friedrich Kellner. Herausgegeben von Sascha Feuchert ; Robert M. Sc. Kellner ; Erwin Leibfried u. a.
Jahr: 2011
Verlag: Göttingen, Wallstein Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik D 343.1, D 343.4, D 343
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ISBN: 3-8353-0636-7
Beschreibung: 1126 S. : 70 Abb.
Schlagwörter: Zeitzeuge; NS-Diktatur; Augenzeuge; Tagebuch; Tagebücher; Chronik; Chronist; Erlebnisbericht; Deutschland<Drittes Reich>; Quelle; Quellen; Quellensammlung; Pressemeldung; Faksimile; Widerstand; Bestseller; Bestenliste
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Feuchert, Sascha; Kellner, Robert M. Sc.; Leibfried, Erwin