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Durs Grünbein, 1995 mit dem Büchner-Preis ausgezeichnet, gehört nicht nur zu den herausragenden Lyrikern der deutschen Gegenwartsliteratur, sondern ist auch einer ihrer produktivsten Autoren (zuletzt BA 7/02). Sein neuer Gedichtband schließt in seinen Themen und seiner formalen Bandbreite, aber auch im elegischen Grundton, an den Gedichtband "Nach den Satiren" an, setzt aber mit einem Langgedicht über Zeit und Vergänglichkeit und mit ironischen Reimgedichten im Kästner-Stil auch neue Akzente. Grünbeins Reflexionen über Liebe und leidvolle Lebenserfahrungen, über deutsche Geschichte und deutsche Gegenwart, über Lebensalltag und Jahreszeiten erscheinen manchmal konventionell und fast klischeehaft, werden aber dann durch eine unerwartete gedankliche Wendung und metaphorische Dichte zu einer eigenwilligen und eindrucksvollen lyrischen Ausdrucksform. Da Grünbein literarischen Anspruch und lyrisches Traditionsbewusstsein mit einem hohen Maß an Allgemeinverständlichkeit verbindet, verdienen seine Gedichte eine breite Empfehlung.