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Dass Geschichte unterhaltsam, ja emotional, sein kann, haben Spielfilme zu zeitgeschichtlichen Themen oft bewiesen. Aber sie prägen auch Geschichtsbilder und Erinnerungskultur. Lesenswert werden die Mechanismen verfilmter Geschichte und deren Einfluss auf die politische Meinungsbildung beleuchtet.

Prägende Filme mit zeitgeschichtlichen Themen schreiben häufig auf dreierlei Art Geschichte: sie zeigen historische Ereignisse, sie lösen unter den Zeitgenossen z.T. heftige Reaktionen aus und sie bieten einen einzigartigen Zugang zum Verständnis ihrer eigenen Entstehungszeit. Sie wandeln in besonderer Weise auf dem schmalen Grat zwischen realitätsnaher Authentizität und subjektiver dramaturgischer Verdichtung, zwischen Faktizität, künstlerischem Freiraum und Kommerz. Der vorliegende Band ist das ansprechend aufgemachte und didaktisch kluge Begleitbuch zur Ausstellung "Inszeniert. Deutsche Geschichte im Spielfilm" (Juni 2016 bis Januar 2017 im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn). Nach einführenden Kapiteln (u.a. Zeitgeschichte im Computerspiel) werden 7 Epochenschwerpunkte mit jeweils herausragenden Filmen behandelt (Holocaust, NS-Widerstand, Zweiter Weltkrieg sowie Flucht und Vertreibung, Wirtschaftswunder, RAF, DDR). Die Illustrationen sind ausgezeichnet, die Texte gut verständlich, auch Durchblättern und Stöbern machen Spaß; breit einsetzbar und empfohlen. (2 S)