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Was für ein Debüt!

Benjamin Quaderer, Jahrgang 1989, Liechtensteiner, hat einen Roman geschrieben, der eine inhaltliche Opulenz aufweist verbunden mit erzählerischem Raffinement, dass man sich nur verwundert die Augen reiben kann.

Es geht um Johann Kaiser, der - aus eher schwierigen Verhältnissen stammend - Karriere macht als Hochstapler und Betrüger.

Am Schluss stiehlt er hochsensible Daten einer Liechtensteiner Bank, erpresst zunächst das Fürstentum und verkauft die Daten dann an den BND. (Die Handlung ist stark angelehnt an die aufsehenerregende Steueraffäre der Nullerjahre.)

Trotz zahlreicher Nebenthemen auch persönlicher und familiärer Art ist das Buch durchzogen von einem krull'schen Sprachduktus, der die Leichtigkeit, Überschätzung und Realitätsverweigerung des Hochstaplers widerspiegelt. Das so entstehende Vexierbild aus Erinnerungen, Wahrheiten und Gewissheiten kann auch als Parabel auf die (Finanz-)Welt im Allgemeinen und die besondere Situation in Liechtenstein gelesen werden.